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Speyer – Wertvolle Urkunden kehren nach mehr als 70-jähriger Odyssee in das Speyerer Stadtarchiv zurück

Fund
Speyer/Metropolregion Rhein-Neckar.Wertvolle Urkunden kehren nach mehr als 70-jähriger Odyssee in das Speyerer Stadtarchiv zurück – Außergewöhnlicher Fund in Paris

Sieben wichtige Urkunden aus dem Bestand des Speyerer Stadtarchivs, die bisher als Kriegsverlust galten, sind nach mehr als 70-jähriger Odyssee in die Domstadt zurückgekehrt. Oberbürgermeister Hansjörg Eger konnte die wertvollen Unikate gestern im Deutschen Historischen Institut Paris (DHIP) entgegennehmen. Unter den Urkunden, die von unschätzbarem historischen Wert sind, befinden sich auch Königs- und Kaiserurkunden, darunter Privilegien, die Kaiser Sigismund (1368-1437) der Stadt Speyer erteilte. Eine weitere Urkunde dokumentiert den Abschluss eines Landfriedens und Bündnisses zwischen den Städten Mainz, Straßburg, Worms, Speyer und Oppenheim im Jahr 1325.

Ausgangspunkt der jetzt erfolgten Rückführung der Archivalien war der Umzug der Familie D´Andlau von Paris in die Normandie. Die heute 97-jährige Hélène D´Andlau stieß beim Ausräumen der Pariser Wohnung auf einen Pappkarton, den sie nach dem 2. Weltkrieg aus der Pfalz mit nach Paris gebracht hatte. Sie war damals Dolmetscherin der vorrückenden französische 1. Armee und ist in Germersheim auf die Urkunden aus Speyer gestoßen. Das Archivgut des Speyerer Stadtarchivs musste nämlich während des Krieges auf Anordnung des Reichsluftschutzkommissars Hermann Göring in die Seyssel-Kaserne im nahen Germersheim, die als bombensicher galt, ausgelagert werden. In den ersten Tagen des März 1945 kam dann der Befehl, die Urkundenkästen mit den wertvollen Dokumenten per Bahn in das Schloss Höchstädt an der Donau zu verbringen. Man verlud sie in einen Güterwagen, der plombiert wurde. Wegen der täglichen Fliegerangriffe konnte der Zug jedoch in Germersheim nicht abfahren. D´Andlau wurde von einem Kameraden auf einen Karton mit mehreren Stücken aus dem Wagon aufmerksam gemacht. Als sie dort ankam, war dieser bereits geöffnet und teilweise geplündert. Zahlreiche Dokumente lagen auf dem Boden. Zurück im Lager mussten die Truppen schnell weiterziehen. Den Karton mit den Urkunden und Siegel verwahrte sie in ihrem Koffer und nahm ihn mit nach Frankreich, wo die Archivalien sorgfältig verpackt, später vergessen und bis zu diesem Sommer in ihrem Schrank lagen.

Nach der Wiederentdeckung des Kartons war die Familie D´Andlau entschlossen, die Urkunden zurückzugeben und hat Kontakt zum Deutschen Historischen Institut Paris aufgenommen. Die Mitarbeiterinnen des Instituts erkannten sofort die Bedeutung der Urkunden, die teilweise noch in Originalmappen des Speyerer Stadtarchivs lagerten und haben ihrerseits den Kontakt nach Speyer gesucht. Die Übergabeformalitäten waren schnell geregelt und so kam es gestern zur Rückgabe der Urkunden bei einer kleinen Feierstunde im Deutschen Historischen Institut Paris, an der Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Archivleiterin Christiane Pfanz-Sponagel, Pressesprecher Matthias Nowack sowie die Familie D´Andlau teilgenommen haben. Dabei gab es nur strahlende Gesichter: Hélène D´Andlau freute sich über den ihr geltenden Besuch des Speyerer Oberbürgermeisters in Paris, die Bibliotheksleiterin des DHIP, Dr. Mareike König, über eine gelungene Rückvermittlung der Archivalien nach Speyer und Hansjörg Eger über die Rückgabe der wertvollen Urkunden, die demnächst auch der Speyerer Öffentlichkeit in einer Ausstellung präsentiert werden sollen.

Fotos: OB Hansjörg Eger, Mareike König, Leiterin der Bibliothek des DHIP Paris, und die 97-jährige Hélène D´Andlau

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