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Speyer – Bischof aus Ruanda besucht Partnerbistum Speyer

WBGeorgensundBischofBimenyimana3Speyer (is). Eine Kirche nahe bei den Menschen

Die Partnerschaft, die seit mehr als 30 Jahren zwischen den Diözesen Speyer und und Cyangugu in Ruanda besteht, ist keine „Einbahnstraße“, sondern es bestehen Kontakte und Beziehungen auf verschiedenen Ebenen. Das wurde auch bei einem Pressegespräch mit dem Bischof der Partnerdiözese, Jean Damascene Bimenyimana, am Dienstag in Speyer deutlich. Auf dem Besuchsprogramm des Bischofs standen Gespräche mit Weihbischof Otto Georgens, dem Verantwortlichen für den Bereich Weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer, ein Erfahrungsaustausch mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sowie Besuche in mehreren Pfarreien. In Kaiserslautern sind es vor allem die Stadtpfarrei St. Martin und die Pfarrgemeinde Erfenbach, die enge Kontakte ins Partnerbistum Cyangugu unterhalten. Erstmals besuchte der Bischof von Cyangugu, der seit 1997 das Bistum leitet, die Pfarrgemeinde Waldsee, die seit längerem bestehende Kontakte neu beleben und zu einer Partnerschaft ausbauen will.
Eine positive Zwischenbilanz zog Bischof Bimenyimana über das jüngste Partnerschaftsprojekt, den Einsatz von zwei jungen Freiwilligen aus der Diözese Speyer im Bistum Cyangugu. Sie arbeiten in einer Tagesstätte für Menschen mit Behinderungen in Nkanka, einer der 14 Pfarreien der Diözese. Über die Woche verteilt besuchen insgesamt jeweils rund 170 Menschen, darunter Taubstumme, Blinde, körperlich behinderte sowie geistig behinderte Menschen die Einrichtung. Es gibt zielgruppenspezifische Angebote wie zum Beispiel Gartenarbeit, Musiktherapie, Lesekurse, Versorgung der Tiere, Erlernen der Gebärdensprache sowie Arbeit in zwei Werkstätten (Schreinerei und Näherei). Aus dem Bericht des Bischofs wurde deutlich, dass die jungen Deutschen „sehr gut in der Dorfgemeinschaft integriert sind“. In der Tagesstätte arbeiten sie gemeinsam mit lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um die Fördermethoden in Ruanda und kulturelle Eigenheiten kennen zu lernen.
Das Bistum Cyangugu liegt im Drei-Länder-Eck von Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo und Burundi. Rund 650 000 Menschen leben im Bereich der Diözese am Kivu-See, etwa 320 000 davon sind Katholiken. Die übrigen gehören vorwiegend protestantischen Kirchen und Geneinschaften an. Zudem gibt es eine muslimische Minderheit von fünf bis zehn Prozent. Zunehmend breiteten sich jedoch Sekten aus, berichtete Bischof Bimenyimana. In seinem Bistum – wie in Ruanda insgesamt – stelle man die Seelsorge unter das Leitwort „Nahe bei den Menschen sein“. Deshalb sehe ein pastorales Konzept für die kommenden Jahre die Verkleinerung der Pfarreien vor. „Bereits 2016 werden wir zu den 14 bestehenden Pfarreien zwei neue gründen“, so der Bischof. Der Strategieplan komme aus den Gemeinden, Partizipation und Verantwortungsübernahme durch Laien zählten zu den Kernpunkten.
Die großen Pfarreien in der Speyerer Partnergemeinde werden von einem Team aus drei oder vier Priestern betreut. Diese erhalten kein Gehalt, für den Unterhalt sorgen die Gemeinden selbst. Neben dem Pfarreisitz gibt es jeweils eine größere Zahl von so genannten Kapellengemeinden. Herz der Kirche von Ruanda sind Basisgemeinden, die in Afrika Kleine Christliche Gemeinschaften heißen. Hier finden die Menschen die Schnittmenge zwischen Glaube und alltäglichem Leben. Das Bistum bzw. die Pfarreien sind in der Diözese Cyangugu auch Träger eines Großteils der Grundschulen und der weiterführenden Schulen, wie der Bischof berichtet. Überhaupt lege man großes Gewicht auf die Arbeit mit und für Jugendliche. Höhepunkt sei jeweils am Weltjugendtag ein großes diözesanes Treffen, das sich mit religiösen Fragen beschäftige, aber auch mit Themen wie Aids-Prävention.
Ein großes Arbeitsfeld ist nach Auskunft von Bimenyimana, dessen Vater Katechist war, der Caritas- und Gesundheitsbereich. So unterhält das Bistum eine Klinik mit 200 Betten und in jeder Pfarrei eine Gesundheitsstation. Die Arbeit der Kirche werde von der Regierung anerkannt, und für die Arbeit gebe es keine Einschränkungen, so der Bischof.
Jean Damascene Bimenyimana strebt – noch als Modellprojekt – eine grenzüberschreitende Arbeit der Kirche an. So existiert seit einiger Zeit eine 45köpfige Frauengruppe mit Mitgliedern aus Ruanda, dem Kongo und aus Burundi. „Diese Frauen sind Motoren für den Frieden“, unterstreicht der Bischof, der in seinem Bistum auch ein Gebetszentrum für den Frieden ins Leben gerufen hat.

Text: Norbert Rönn/Foto: Bistum
Fotos: Weihbischof Otto Georgens (links) und Bischof Jean Damascene Bimenyimana beim Pressegespräch

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