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Ludwigshafen – Über 800 Prozent mehr Fliesenleger

Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Nach Wegfall der Meisterpflicht: Mehr Betriebe – weniger Ausbildung – In Ludwigshafen: Neunmal so viele Fliesenleger-Betriebe in fünf Jahren hinzugekommen
Deutlich mehr Fliesenleger-Betriebe: In Ludwigshafen hat sich die Zahl der selbständigen Fliesenleger in den vergangenen Jahren drastisch erhöht. Nach dem Wegfall der Meisterpflicht vor fünf Jahren stehen heute neunmal so viele Fliesenleger im örtlichen Branchenbuch. Das hat die IG BAU Rheinhessen-Vorderpfalz mitgeteilt. Damals habe die Handwerkskammer lediglich 12 Betriebe registriert. Deren Zahl sei jedoch im vergangenen Jahr bereits auf 108 angestiegen – ein Plus von 800 Prozent. „Das sind größtenteils Scheinselbständige, die zu Niedriglöhnen arbeiten“, berichtet Ernst Selinger, Bezirksverbandsvorsitzender der IG BAU Rheinhessen-Vorderpfalz.
 „Seitdem jeder ohne Befähigungsnachweis einen Fliesenleger-Betrieb anmelden kann, treiben Bauunternehmen immer mehr Fliesenleger in die Scheinselbständigkeit. Für deren Arbeit zahlen sie dann oft nur Billiglöhne“, klagt Selinger. Denn ein selbständiger Fliesenleger ist an keinen Mindestlohn gebunden, auch wenn er wie ein Angestellter für einen einzigen Auftraggeber arbeitet.
Durch die Abschaffung der Meisterpflicht für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger wollte die damalige Bundesregierung den Wettbewerb erhöhen, Preise senken und die Qualität verbessern. Doch das sei nicht eingetreten, so die IG BAU. Vor allem die Qualität leide massiv unter der Reform, da seitdem immer weniger Fliesenleger ausgebildet würden.
Im vergangenen Jahr registrierten die rheinland-pfälzischen Handwerkskammern über 2.570 Fliesenleger-Betriebe – 2003 waren es dagegen nur knapp 960. Damit ist in Rheinland-Pfalz die Zahl der Selbständigen in der Branche um rund 170 Prozent gestiegen – und das innerhalb von nur fünf Jahren. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl der Auszubildenden im Fliesenleger-Handwerk jedoch drastisch zurück: Von 54 auf 37 Azubis, die bei den Arbeitsagenturen in Rheinland-Pfalz gemeldet waren – ein Rückgang von über 30 Prozent.
 „Scheinselbständige als Ein-Mann-Betriebe bilden nicht aus“, berichtet Ernst Selinger. Durch die Billig-Konkurrenz und den hohen Kostendruck blieben aber auch bei den alt eingesessenen Betrieben immer weniger Kapazitäten, um junge Fliesenleger auszubilden, so der Gewerkschafter weiter.
„Die sinkenden Ausbildungszahlen führen dazu, dass die Qualität im Fliesenlegergewerbe auf der Strecke bleibt“, sagt Selinger. Die IG BAU fordert daher die Wiedereinführung der Meisterpflicht für die Fliesen-, Platten- und Mosaikleger und warnt eindringlich vor der Abschaffung in anderen Branchen.

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