Worms / Metropolregion Rhein Neckar – Das Museum der Stadt Worms würdigt das Schaffen Gustav Nonnenmachers (1914-2012) derzeit mit einer eindrucksvollen Sonderausstellung. Eigentlich sollte die Bronze-Plastik „Arche Schöpfung“ von Anfang an auch zu den Exponaten gehören. Allerdings hatte sich der Transport des Kunstwerks von Frankfurt nach Worms in den vergangenen beiden Wochen aufgrund von dessen Größe und Schwere schwierig gestaltet. Nun ist es am Dienstag aber gelungen, die Plastik doch noch in die Nibelungenstadt zu transportieren. Ab sofort ist das Kunstwerk, eine Leihgabe des Ehepaars Blanke aus Hessen, also Teil der Sonderausstellung. Mit zahlreichen weiteren Werken des Wormser Künstlers ist die Plastik noch bis zum 31. Januar 2015 im städtischen Museum zu sehen.
Am frühen Dienstagnachmittag erreichte Gustav Nonnenmachers Bronze-Plastik „Arche Schöpfung“ wohlbehalten das Museum der Stadt Worms im Andreasstift. Den Transport aus Frankfurt übernahm der Wormser Steinmetz- und Bildhauerbetrieb „Frank Natursteine“, mit dem das Museum in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet hatte. Eine Beteiligung an den Transportkosten hat Oberbürgermeister Michael Kissel dankenswerterweise zugesagt.
Bislang zierte Nonnenmachers Arche-Plastik den Hauptsitz der europäischen Tierschutzorganisation „Animals` Angels“ in Frankfurt. Deren Vorsitzender, Michael Blanke, war früher Pfarrer in Glauberg, für dessen Kirche Gustav Nonnenmacher die Plastik 1995 schuf. Das Kunstwerk stellt eine unbekleidete Frau mit zwei Gesichtern – jeweils ohne Mund und auf einer Seite mit weinenden Augen – dar, welche die Arche trägt. Die Plastik thematisiert unter anderem die Gefährdung der Schöpfung. Blankes Nachfolger in der Glauberger Gemeinde verhüllte das Werk zunächst und entfernte es später ganz aus dem Kirchenraum. Später erwarb Christa Blanke, die selbst auch Pfarrerin war und gemeinsam mit ihrem Mann die Tierschutzorganisation gründete, das Kunstwerk.
Im Konzept der Ausstellungskuratorin Dr. Sylvia Sylla war Nonnenmachers „Arche Schöpfung“ von Anfang an vorgesehen. Umso mehr freut sich Dr. Mückain jetzt über die geglückte Anlieferung der Plastik: „Mit seiner bewegten Vergangenheit stellt dieses Werk ein ganz besonderes Ausstellungsstück dar. Bei uns in der Andreaskirche ist es nun auch wieder an einem Ort aufgestellt, für das Nonnenmacher es ursprünglich einmal geschaffen hatte.“
Zur Sonderausstellung „Der Künstler Gustav Nonnenmacher“
In diesem Jahr hätte der Wormser Künstler Gustav Nonnenmacher (1914 – 2012) seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass würdigt das Museum der Stadt Worms im Andreasstift sein vielseitiges Schaffen mit einer eindrucksvollen Sonderausstellung unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsident Joachim Mertes. Bis zum 31. Januar 2015 werden in der Andreaskirche neben Plastiken und Reliefs aus unterschiedlichen Materialien auch Modelle und Entwurfsskizzen des Künstlers zu sehen sein. Abteilungen innerhalb der Ausstellung zeigen unter anderem Nonnenmachers Werdegang sowie seine sakralen und im öffentlichen Raum ausgestellten Kunstwerke. Eines der Highlights ist das der originalen Werkstatt nachempfundene Atelier, das Nonnenmachers Arbeiten in ihrer Entstehung zeigt. Darin kann der Besucher den Schaffensprozess des Künstlers anhand seiner Werkzeuge, Wachsmodelle, Gussformen und Skizzenblättern nachempfinden. Die Sonderausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit Gustav Nonnenmachers Kindern, Ulrike Arnold und Frank Nonnenmacher, und präsentiert viele bisher nicht gezeigte Werke.
Service: Öffnungszeiten & Eintrittspreise
Die Ausstellung dauert noch bis 31. Januar 2015 und kann dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Erwachsene zahlen 3 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre sowie Studenten und Schwerbehinderte (mit Ausweis) zahlen 1,50 Euro Eintritt. Im Eintritt zur Sonderausstellung ist der Eintritt zur Dauerausstellung des Museums enthalten.
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