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Mannheim – IHK-Konjunkturbericht: Wirtschaft erwartet höhere Dynamik für 2014

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Investitions- und Beschäftigungspläne noch verhalten.

Die Stimmung der Wirtschaft aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar hat sich zu Jahresbeginn 2014 aufgehellt. Für 2014 wird sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft wieder ein stärkerer Zuwachs erwartet als im vergangenen Jahr. Unsicherheiten lassen die Unternehmen aber erkennbar zögern, die Stimmungsaufhellung bereits jetzt zum Anlass für Veränderungen ihrer eigenen Unternehmenspläne bei Investitionen und Beschäftigung zu nehmen.

Hier sind kaum Verän-derungen gegenüber der letzten Umfrage festzustellen, die zudem direkt vor der Bundes-tagswahl 2013 in einer Phase erhöhter Unsicherheit stattfand. Risiken sind aus Sicht der Unternehmen insbesondere ein mögliches Abflauen der inländischen Nachfrage, die stei-genden Energie- und Rohstoffpreise, der drohende Fachkräftemangel sowie die wirtschafts-politischen Rahmenbedingungen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage, an der sich rund 430 Unternehmen beteiligt haben.

Die Wirtschaft aus dem IHK-Bezirk blickt zuversichtlich auf das neue Jahr. In allen Wirt-schaftszweigen, das heißt in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungsgewerbe, haben sich die Geschäftserwartungen deutlich verbessert. Bei der aktuellen Konjunkturumfrage gehen 37 Prozent der Befragten von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation aus. 53
Prozent der Unternehmen rechnen mit einer gleichbleibenden und nur 10 Prozent mit einer ungünstigeren Entwicklung. Der Saldo der Geschäftserwartungen erreicht mit +27 Punkten zu Jahresbeginn den höchsten Wert der letzten zwei Jahre. Am günstigsten sind die Erwartungen in der Industrie. Grund für die gute Stimmung ist hier die stark anziehende Nachfrage aus dem In- und Ausland. Die Industriebetriebe verbuchen bei ihren Auftragsein-gängen eine erhebliche Verbesserung. Nach einem eher durchwachsenen Jahr 2013 mit einem Wachstum des Bruttoinlandproduktes der Bundesrepublik Deutschland um geringe 0,4 Prozent, sind die Perspektiven für das Jahr 2014 wesentlich positiver. „Neben einem starken Auslandsgeschäft dürfte der Aufschwung im Bezirk der IHK Rhein-Neckar auch
von einer anziehenden Binnennachfrage getragen werden“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke. Die IHK rechnet damit, dass die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie das anhaltend niedrige Zinsniveau dazu beitragen, dass auch die Konsumfreude der Ver-braucher in den kommenden Monaten zunehmen wird.

In der Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise sieht die Wirtschaft nach wie vor ein gro-ßes Konjunkturrisiko. Die EEG-Umlage erreicht mit 6,240 Cent pro Kilowattstunde in die-sem Jahr einen neuen Rekordwert. „Die neue Regierung muss ihre Hausaufgaben machen und das Erneuerbare-Energien-Gesetz schnellstmöglich reformieren, um einen weiteren Anstieg der Energiekosten für Wirtschaft und Verbraucher einzudämmen“, fordert Nitschke. Auch in den zunehmenden Arbeitskosten sowie dem drohenden Fachkräftemangel sehen die Befragten ein ernstzunehmendes Konjunktur- und Wachstumsrisiko. Zudem zeigt sich jeder Dritte über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen besorgt. Bei den Unternehmen herrscht zwar Erleichterung darüber, dass die Debatte um Steuererhöhungen
zumindest aktuell vom Tisch zu sein scheint, jedoch verunsichert die Frage nach der Finanzierbarkeit der geplanten Rentenreform sowie der geplante flächendeckende Mindestlohn die Wirtschaft.

Der IHK-Konjunkturklimaindex setzt seinen Aufwärtstrend der vergangenen Monate im neuen Jahr fort. Bei der aktuellen Umfrage steigt der Index im Vergleich zur Herbst-Umfrage um 7 Punkte und erreicht nunmehr einen Wert von 130 Punkten. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2011. Es sind insbesondere die nochmals gestiegenen Geschäftserwartungen, die den Konjunkturklimaindex zunehmen lassen.

Die Geschäftslage hat sich zu Beginn des neuen Jahres leicht verbessert. Der Saldenwert steigt von +29 Punkten im Herbst 2013 auf aktuell +33 Punkte. Damit liegt er über dem lang-fristigen Durchschnitt von +25 Punkten. In der Industrie wird die wirtschaftliche Situation auf-grund deutlicher Zuwächse bei den Exportumsätzen günstiger eingeschätzt als vor wenigen Monaten. Auch im Handel hat sich die Lage weiter verbessert.

Insbesondere der produktionsverbindende Großhandel profitiert derzeit von einer hohen Nachfrage aus der Industrie. Im Dienstleistungsgewerbe hat sich die Geschäftslage, ausgehend von einem hohen Niveau, nicht verändert. Insgesamt bezeichnen bei der aktuellen Konjunkturumfrage 40 Prozent der Unternehmen ihre wirtschaftliche Situation als gut. 53 Prozent der Befragten berichten von zufriedenstellenden und nur 7 Prozent von schlechten Geschäften.

Das Investitionsklima ist zu Jahresbeginn nahezu unverändert zur Vorumfrage. Der Saldo der Investitionsabsichten liegt bei +6 Punkten und entspricht damit in etwa dem langfristigen Durchschnitt. Die
Investitionstätigkeiten der Wirtschaft dürften demnach in den kommenden Monaten weiter zunehmen. „Angesichts der guten Stimmung wäre zu erwarten gewesen, dass sich diese in stärkerem Ausmaß auf die Investitionspläne der Unternehmen auswirkt. Die Ergebnisse der aktuellen Umfrage deuten jedoch darauf hin, dass die Betriebe zunächst den Verlauf der ersten Monate des neuen Jahres abwarten wollen, bevor sie größere Investi-tionsentscheidungen treffen“, so Nitschke zu den Zahlen.

Im Rahmen einer ergänzenden Sonderumfrage wurden die IHK-Mitgliedsbetriebe zu ihren Auslandsinvestitionen befragt. Rund ein Viertel der Befragten plant für dieses Jahr Investi-tionen im Ausland. Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für Auslandsinvestitionen ist eine stärkere Kundennähe. Ein Teil der Befragten möchte sich durch Auslandsinvestitionen zudem gegen Wechselkursrisiken absichern. Die Unternehmen wurden auch nach den Zielregionen für ihre Auslandsinvestitionen gefragt. Bei der aktuellen Umfrage werden die EU-15-Länder weiterhin als eine der wichtigsten Zielregionen für Auslandsinvestitionen genannt. „Die Bedeutung der asiatischen Märkte, allen voran China, als Zielregion für Aus-landsinvestitionen hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen“, sagt Nitschke, „das Reich der Mitte verfügt über enorme Wachstumspotentiale. Diese locken viele unserer Industriebetriebe nach Fernost.“

Ähnlich wie bei den Investitionen, wirkt sich die gute Stimmung in der Wirtschaft bislang nicht auf die Beschäftigungspläne der Unternehmen aus. Die Beschäftigungsabsichten haben sich im Vergleich zur Herbst-Umfrage kaum geändert. Aktuell berichten 16 Prozent der Be-fragten, dass sie ihre Belegschaft in den nächsten Monaten vergrößern möchten. 70 Prozent der Unternehmen gehen von einer gleichbleibenden und 14 Prozent von einer rückläufigen Mitarbeiterzahl aus. Der Beschäftigungssaldo liegt mit +2 Punkten zu Jahresbeginn im posi-tiven Bereich. Die Zahl der Beschäftigten
dürfte demnach in den nächsten Monaten konstant bleiben.

Die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist insgesamt stabil. Im Bezirk der IHK Rhein-Neckar lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2013 bei 4,7 Prozent. Zuletzt waren bei den Agenturen für Arbeit rund 27.500 Arbeitslose gemeldet. Damit ist die Zahl der Personen ohne Arbeit gegenüber dem Vorjahresmonat leicht angestiegen. Die Zahl der offenen Stellen lag im Dezember 2013 im IHK-Bezirk bei etwa 5.860. Dies entspricht einem Rückgang um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Industrie startet schwungvoll in das neue Jahr. Die wirtschaftliche Situation hat sich im Vergleich zur Herbst-Umfrage weiter verbessert. Am günstigsten beurteilt wird die Lage derzeit von den Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik. Insbesondere bei den Exportumsätzen konnten die Betriebe zuletzt deutliche Zuwächse verbuchen. Mehr als jeder vierte Befragte gibt an, dass seine Auslandsumsätze gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal gestiegen sind. Bemerkenswert ist die Veränderung bei den Geschäftserwartungen der Betriebe. Der Saldo der Erwartungen macht zu Jahresbeginn einen Sprung von +17 Punkten auf aktuell +32 Punkte. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Frühsommer 2011 erreicht. Grund für die gute
Stimmung in der Industrie ist die erfreuliche Tendenz bei den Auftragseingängen. Sowohl bei den aus-ländischen als auch bei den inländischen Auftragseingängen ist eine deutliche Verbesserung
festzustellen. Bei den inländischen Auftragseingängen liegt der Saldo erstmals seit fast drei Jahren wieder im positiven Bereich. Neben dem starken Auslandsgeschäft dürfte die Bin-nennachfrage in den nächsten Monaten eine wichtige Stütze für die wirtschaftliche Entwicklung im IHK-Bezirk sein. Die derzeitige Tendenz bei den Auftragseingängen wirkt sich unmit-telbar auf die Umsatzerwartungen der Betriebe aus. Die Unternehmen erwarten deutliche Zuwächse bei den Auslands- und Inlandsumsätzen. Die gute Stimmung belebt auch die In-vestitionsabsichten in der Industrie. Die Investitionen dürften in den nächsten Monaten deutlich an Schwung gewinnen. Die Beschäftigungspläne der Industriebetriebe sind nach wie vor insgesamt verhalten.

Im Handel hat sich die wirtschaftliche Lage zu Jahresbeginn weiter verbessert. Nach einer Talfahrt im Frühsommer letzten Jahres hatte sich die wirtschaftliche Situation bereits bei der Herbst-Umfrage wieder etwas erholt. Bei der aktuellen Umfrage steigt der Saldo der Lagebeurteilungen von +15 Punkten im Herbst auf derzeit +20 Punkte. Im Einzelhandel fallen die Beurteilungen nur unwesentlich besser aus als im Großhandel.

Zuversichtlich blicken die Unternehmen auf die kommenden Monate. Per Saldo rechnet im Handel fast jeder Vierte mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Dementsprechend günstig fallen auch die Umsatzerwartungen der Befragten aus. Die Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen sind auch weiterhin von Zurückhaltung gekennzeichnet.

Im Dienstleistungsgewerbe ist die Geschäftslage weiterhin hervorragend. Mit +34 Punkten liegt der Lageindikator auch zu Jahresbeginn über dem langfristigen Durchschnitt von +30 Punkten. Besonders gute Geschäfte melden aktuell das Kreditgewerbe, die IT-Branche sowie die PR- und Unternehmensberatungen. Optimistisch schauen die Dienstleister auf die kommenden Monate. Per Saldo geht rund jeder Vierte von einer wirtschaftlichen Verbesse-rung aus. Die Unternehmen verzeichnen eine steigende Tendenz bei den Auftragsvolumina. Dies wirkt sich positiv auf die Umsatzerwartungen aus. In den nächsten Monaten ist im Dienstleistungsgewerbe weiterhin mit einer zunehmenden Investitionstätigkeit zu rechnen, wenn auch mit einer geringeren Dynamik als im vergangenen Quartal. Die Bedeutung von Kapazitätserweiterungen als Investitionsgrund hat zu Jahresbeginn leicht zugenommen. Im Dienstleistungsgewerbe wirkt sich die gute Stimmung auf die Beschäftigungspläne der Un-ternehmen aus. Diese haben sich im Vergleich zur Herbst-Umfrage verbessert. Die Zahl der Beschäftigten dürfte in den kommenden Monaten spürbar steigen.

Der gesamte Konjunkturbericht steht unter www.rhein-neckar.ihk24.de –
Dokumentnummer: 74522 zum Download bereit.

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