Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar / Stuttgart – Unternehmen bei Azubi-Suche weiter vor großen Herausforderungen – Trotz größter Anstrengungen der Unternehmen im Land, alle freien Ausbildungsplätze zu besetzen, haben die 12 baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHK) das Ausbildungsjahr 2013 mit einem Minus bei den eingetragenen Ausbildungsverträgen von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen.
Nach Angaben der Kammern wurden im zurückliegenden Jahr fast 45.900 neue Ausbildungsverträge zwischen Azubis und Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung unterschrieben. Im Jahr davor waren es noch fast 2.200 Ausbildungsverträge mehr. Trotz der Bemühungen der Unternehmen blieben laut Landesarbeitsagenturen 2013 über alle Branchen hinweg annähernd 5.000 freie Lehrstellen landesweit unbesetzt (Stand: 30.09.2013).
Auch die IHK Region Stuttgart verzeichnet für 2013 einen Rückgang der neu eingetragenen Ausbildungsverträge von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (ca. 10.800 gegenüber ca. 11.300). Wobei das Minus bei den kaufmännischen Berufen mit 5,3 Prozent deutlich größer ausfällt als bei den technischen Berufen mit 2,3 Prozent.
„Insgesamt“, so konstatiert Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart und Federführer Ausbildung der IHKs in Baden-Württemberg, „müssen wir noch froh sein, dass die Lücke nicht größer ist.“ Dies wiederum sei nur dem überdurchschnittlich großen Engagement der Unternehmen in Land und Region zu verdanken. „Viele Unternehmen stecken heute viel mehr Zeit und Aufwand in die Besetzung ihrer Lehrstellen, weil einfach weniger Bewerber da sind. Kleinere Betriebe haben es dabei deutlich schwerer als große, bekannte Unternehmen“, so Richter. „Der Wettbewerb um Azubis wird sich weiter verschärfen.“
Einige Betriebe gehen schon jetzt bei der Azubi-Suche neue Wege und bilden zum Beispiel Jugendliche aus Südeuropa in Deutschland aus. Die IHKs unterstützen das gewachsene Interesse der Unternehmen an Azubis aus dem Ausland. So wurde zum Beispiel das europäische Förderprogramm MobiPro – EU zur Verbesserung der beruflichen Mobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen und arbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa auf einer IHK-Veranstaltung Mitte Dezember in Stuttgart rund 20 Mittelständlern aus der Region Stuttgart von den Arbeitsagenturen vorgestellt. Informiert wurde auch über Unterstützungsangebote mehrerer regionaler Bildungsträger.
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