In Frankenthal fiel die Wahl auf das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Zuckerfabrik, heute als Musikschule bekannt, Stephan-Cosacchi-Platz 3.
Das Wohn- und Verwaltungsgebäude der einst bedeutendsten Zuckerfabrik Süddeutschlands entstand 1888 in Formen der Neurenaissance. Weitgehend unverändert erhalten blieb die anspruchsvolle Loggia vor der einstigen Gartenfront. In den Jahren 1910/11 wurde das Gebäude nach Plänen des Karlsruher Architekten Hermann Billing umgestaltet und wesentlich erweitert. Der repräsentative Charakter wird wesentlich bestimmt durch den aufwändigen Portalvorbau mit Freitreppe und einen Wappenstein mit Jugendstilelementen. Auch das Pförtnerhaus und die Direktorenvilla (Mahlastraße, 1896) stehen heute noch; die Arbeiterwohnhäuser (Isenachstrasse, späteres 19. Jahrhundert, und Mina-Karcher-Platz, um 1905) und der ehemalige Kindergarten (1883), das heutige Kunsthaus, bezeugen die Sozialleistungen der Zuckerfabrik, zu denen einst auch ein „Ledigenheim“, ein Konsum (Einkaufsgeschäft), eine Betriebskrankenkasse und eine Sparkasse gehörten.
In Zusammenarbeit mit dem Altertumsverein bietet der Servicebereich Schulen, Kultur und Sport – untere Denkmalbehörde – der Stadtverwaltung ab 14.30 Uhr eine Führung mit Dieter König, Oberstudienrat a.D. zum Thema Zuckerfabrik und ihr Verwaltungsgebäudes an. Der Treffpunkt ist vor dem Gebäude der Musikschule. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Weitere Informationen zum “Tag des offenen Denkmals” – nach Regionen geordnet – sind auf der Internetseite www.denkmalschutz.de der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu finden. Außerdem ist eine kostenlose Übersichts-Broschüre der Generaldirektion kulturelles Erbe aufgelegt, die im Rathaus am Info-Schalter erhältlich ist.