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Ludwigshafen – Beim 13. Festival des deutschen Films erhält Martina Gedeck den Preis für Schauspielkunst

Martina Gedeck Preis SchauspielkunstLudwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Das 13. Festival des deutschen Films zeichnet eine der renommiertesten Schauspielerinnen Deutschlands aus

Sie geben dem deutschen Film Charakter und Persönlichkeit – sie lassen ihn leben und atmen. Es gibt eine große Anzahl ausgezeichneter Schauspielerinnen und Schauspieler im Land und das Filmfestival will darauf hinweisen: Den „Preis für Schauspielkunst“ erhält 2017 neben Matthias Brandt, die wunderbare Martina Gedeck.
„Martina Gedeck ist auf der Leinwand eine Ausnahmeerscheinung“, so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz. „als grandiose Schauspielerin mit Herz und Verstand verdient sie unseren Preis wie keine Zweite.“
Der Preis wird am Donnerstag, den 31. August 2017 um 19.00 Uhr im Rahmen einer Galaveranstaltung verliehen. Im Anschluss präsentiert das Festival das Meisterwerk „Gleißendes Glück“ von Sven Taddicken. Foto: Gleißendes Glück (Bild: Wild Bunch)

Sie spielt niemals auftrumpfend oder spektakulär, glänzt eher durch eine beeindruckende Präsenz – selbst in Filmen, in denen sie nur eine Nebenrolle auszufüllen hat. Sie ist unverwechselbar. Ihre besondere Stärke liegt in der Genauigkeit, mit der sie die Figuren porträtiert. Mit ihrem oft sehr reduzierten, aber sehr charakteristischen Mienenspiel und ihren Gesten, ihren manchmal nur leisen Tönen bis in die kleinsten Dialogsätze hinein, hat sie sich seit ihrer ersten Filmrolle 1984 in mehr als 80 Filmen in die Herzen des deutschen Publikums gespielt. Bevorzugte Rollen sind bei ihr die komplexen sensiblen Charaktere wie „Clara Schumann“ im gleichnamigen Film von Helma Sanders-Brahms oder wie „Bella Martha“ von Sandra Nettelbeck – eine Köchin zum Verlieben, die sich plötzlich auch noch um die kleine Tochter ihrer verstorbenen Schwester kümmern muss. Mit allen großen deutschen Regisseuren und Regisseurinnen von Dominik Graf bis Markus Imboden hat sie gearbeitet und dabei – so scheint es – immer weiter und mit immer neuen Variationen an einer Frauengestalt gearbeitet, die gegenüber oft rasch hingeworfenen luftig-leichten Frauenfiguren wie ein Monument wirkt. Martina Gedeck setzt in Beziehungsdramen wie in Komödien stets auf eine gewisse Erdschwere. Sie weiß, wie man versteckte Charaktereigenschaften schon mitspielt, wenn sie zunächst noch gar nicht zum Tragen kommen. Das gilt auch für ihre erotische Ausstrahlung, die mehr dem Geheimnis verpflichtet ist, als dem oberflächlichen eruptiven Ausbruch. In dem mit einem Oscar ausgezeichneten Melodram über die Dissidentenkreise der DDR und deren Unterwanderung durch die Stasi „Das Leben der Anderen“ spielt sie überzeugend und mitreißend eine Theaterschauspielerin, deren Leben unter dem Druck dieser Lebensumstände zerbricht und repräsentiert gewissermaßen das Fundament der Widersprüche, denen kreative Menschen in einer totalitären Gesellschaft ausgesetzt sind. Ebenso tragisch ist ihre Figur in Oskar Roehlers Houellebecq-Verfilmung „Elementarteilchen“ angelegt. Doch Martina Gedeck weiß selbst in einer solchen Rolle die ironische Brechung nicht zu verlieren. Inzwischen hat sie auch in internationalen Großproduktionen mitgespielt, wie in Robert de Niros Spionage-Epos „The Good Shepherd“ oder als enge Freundin der Hauptfigur, die deren psychischen Probleme spiegelt, im Film des mehrfachen Gewinners der Goldenen Palme von Cannes, Bille August „Nachtzug nach Lissabon“. Auf unserem Festival war sie schon 2014 zu sehen mit „Das Ende der Geduld“ als Berliner Jugendrichterin, die mit überzeugend drakonischen Strafen gegen jugendliche Gewalttäter vorgeht und damit für Kontroversen sorgt. Eine ungewöhnliche „Tour de Force“ in ihrem Werk ist Julian Pölslers Film „Die Wand“. Da ist ihre ganze Welt plötzlich von einer durchsichtigen künstlichen Glaswand umgeben. Alles muss nun in ihrem ungewollten geschlossenen Exil von ihr ganz alleine kommen. Sie hat nicht einmal jemanden zum „Anspielen“. Martina Gedeck gelingt es trotzdem, diese ganz besondere Magie der einzigen, allein existierenden Frau als spannendes Psychogramm zu gestalten. Natürlich rundet sich das Werk einer Schauspielerin nicht in einer derart fassbaren Geschlossenheit ab, wie das Werk eines Regisseurs. Trotzdem haben wir in diesem Jahr einen Film im Programm, der die Quintessenz von Gedecks gesamtem künstlerischen Schaffen zu enthalten scheint: „Gleißendes Glück“ von Sven Taddicken – die Geschichte einer ungewöhnlichen Annäherung zweier Menschen, deren Glück schon zerbrochen scheint.

Quelle: Festival des deutschen Films

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