Hochdorf/ Metropolregion Rhein-Neckar/ Rhein-Pfalz-Kreis/
Vor einem Jahr befand sich der TV Hochdorf in einer ähnlichen Situation. Die Pfalzbiber konnten am vorletzten Spieltag die Meisterschaft entscheiden. Leider nicht für sich, aber für die HSG Konstanz, die nach dem Sieg unserer Hochdorfer gegen die SG Leutershausen auf der Couch zum Meister der Südstaffel wurden und sich am folgenden Spieltag bei den Hochdorfern mit zwei dagelassenen Punkten und sieben Kästen Gerstenkaltschale bedankten. Ganz so entscheidend ist das Spiel am kommenden Wochenende gegen die SG Nußloch nicht, trotzdem könnte ein Sieg oder eine knappe Niederlage das Meisterschaftsrennen noch spannender machen, als es sowieso schon ist. Zumal der Gegner am letzten Spieltag kein Geringerer als der Nußlocher Verfolger TSB Heilbronn-Horkheim ist.
Der Gegner – SG Nußloch:
Trainiert von einem Hochdorfer, der es in der Vorrunde das erste Mal in einem Pflichtspiel schaffte, seinen Heimatverein zu schlagen, schaut die SG Nußloch vom Platz an der Sonne auf die übrigen Konkurrenten der Südstaffel herab — und das mit Recht. »Nußloch hat die beste Mannschaft der 3. Liga Süd«, sagt Hochdorfs Trainer Stefan Bullacher. Die Mannschaft seines Amtskollegen Christian Job verfügt auf nahezu jeder Position über Ausnahmekönner, die vor allem eines wissen: wo das Tor steht. Aktuell stehen den Badenern 857 Tore zu Buche — absolute Ligaspitze! Aber auch im Sachen Defensive machen die Blauhemden ihre Sache gut und liegen mit 743 Gegentoren auf Platz drei. Unsere Pfalzbiber rangieren übrigens auf Platz vier. Mit 722 Gegentoren liegt aktuell die SG Pforzheim/Eutingen, als Absteiger, auf Rang eins, eine interessante Randnotiz. Der Spitzenreiter in Sachen Abwehr konnte dem Tabellenführer am letzten Spieltag mit einer leidenschaftlichen Abwehrarbeit übrigens einen Punkt abringen.
Die Pfalzbiber:
Das Wochenende verbrachten die Pfalzbiber neben Wundenlecken damit, sich zu fragen, was mehr schmerzt: eine Derbyniederlage gegen die VTV Mundenheim oder ein weiterer Ausfall im sowieso schon gebeutelten Kader? Für Niklas Schwenzer war die Frage wohl schnell beantwortet: Der sympathische Allrounder brach sich nämlich in einer Abwehraktion die Nase, wird nun operiert und fällt, wie Kapitän Steffen Bühler und Robin Egelhof, für die letzten Spiele aus. Auch der Einsatz von Jan Claussen (familiäre Gründe) ist fraglich. Somit stehen den Pfalzbiber für die beiden letzten Spiele maximal nur noch sieben etatmäßige Spieler des Drittligakaders zur Verfügung. Deshalb wird Bullacher auch am Samstag auf seinen Co-Trainer Steffen Christmann sowie Nachwuchsspieler Jona Eschbach setzen, um wenigstens eine zweistellige Anzahl an Spielern zur Verfügung zu haben.
Für die „last men standing“ geht es also in ein Pfalz-Baden-Derby, das man nur gewinnen und in dem man den Fans durch eine aufopferungsvolle Leistung für die Unterstützung in dieser Saison danken kann. Anstelle des Trainergesprächs werden nach dem Spiel die Verabschiedungen der scheidenden Spieler stattfinden. Anwurf im Sportzentrum TV Hochdorf ist am Samstag um 19:30 Uhr.
Daniel Lanninger