Ludwigshafen /Metropolregion Rhein-Neckar.
Am Schauspielhaus Frankfurt beeindruckte Michael Thalheimer mit seiner auf faszinierende Weise verknappten Inszenierung von Heinrich von Kleists Penthesilea. Am Donnerstag, 13.4.2017 um 19.30 Uhr ist die Aufführung nun im Theater im Pfalzbau zu sehen.
Es ist eine kriegerische, auf Gewalt beruhende Welt, in der die Amazonenkönigin Panthesilea und der griechische Heerführer Achill aufeinanderprallen. Auf dem Schlachtfeld vor der Stadt Troja haben die Griechen Stellung bezogen. Der Krieg zwischen Griechen und Trojanern ist in vollem Gange, als sich plötzlich die Amazonen in die Auseinandersetzung einmischen. Zwi-schen der Amazonenkönigin und dem griechischen Heeresführer entwickelt sich eine Liebe, deren Erhaltung in einer Welt aus Krieg und Gewalt allerdings nahezu unmöglich scheint.
Mit dem erschütternden Anfangsbild schließt sich am Ende der Kreis dieser packenden Inszenierung: Da sitzt die Amazonenkönigin Penthesilea oben auf einer steil nach unten abfallenden Rampe (Bühnenbild: Olaf Altmann, Kostüme: Nehle Balkhausen), in ihrem Schoß den blutverschmierten Leichnam ihres Geliebten Achill, den sie zuvor auf grausame Weise getötet hat. Nur langsam findet Penthesilea in die Realität zurück, wie aus einem wahnhaften Traum erwacht. Kaum will sie wahrhaben, was zuvor geschah und woran sie sich erst allmählich wieder erinnern kann. Erst dann erleben wir die Geschehnisse aus Kleists brutalstem Liebesdrama. Die gefeierte Inszenierung konzentriert sich ganz auf das entgrenzte Liebespaar, das hier im Kampf aufeinander trifft. Geprägt durch die Gesetze ihrer kriegeri-schen Völker, sind sie ganz auf unerbittlichen Sieg und Wettkampf ausgerichtet, und so mündet die schicksalhafte Begegnung in mörderische Ekstase. Zugleich triumphiert in dieser Aufführung die Macht des Wortes.
Michael Thalheimers Interpretation des Stückes lebt insbesondere von der Schauspielkunst seiner beiden Hauptdarsteller Constanze Becker und Felix Rech.
Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €
©Birgit Hupfeld