Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar.
Ein schöner Erfolg für Mannheim: Am Freitag, 25. November, wurde das vom Eine-Welt-Forum Mannheim e.V. entwickelte und durchgeführte Projekt „Zukunft an Bord – Hafenfahrten zu Nachhaltigkeitsthemen“ mit dem Eine-Welt-Preis Baden-Württemberg 2016 prämiert. Das Mannheimer Projekt wurde dabei in der Kategorie „Entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Baden-Württemberg“ gewürdigt. Im Rahmen einer Feierstunde in der Sparkassenakademie Stuttgart nahmen Susanne Kammer, Rainer Rannow und Julia Christof vom Eine-Welt-Forum Mannheim e.V. gemeinsam mit Matthias Krebs von der Stadtverwaltung die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen von Theresa Schopper, Staatssekretärin für Politische Koordination im Staatsministerium Baden-Württemberg und Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), entgegen. Auf den Rängen zwei und drei platzierten sich Nachhaltigkeitsprojekte aus Aalen und Dornstadt.
Das Projekt „Zukunft an Bord – Hafenfahrten zu Nachhaltigkeitsthemen“ startete im März 2016, im Juli fanden die ersten Hafenfahrten mit Schulklassen statt. Die Hafenrundfahrten für Schulklassen und Erwachsenengruppen machen globale Zusammenhänge anschaulich und stellen Bezüge zwischen lokalem Handeln sowie sozialer und ökologischer Gerechtigkeit weltweit her. Der Mannheimer Hafen ist einer der größten Binnenhäfen in Europa: Knapp 8.000 Schiffe fahren hier pro Jahr ein und aus, 120.000 Container werden umgeschlagen. Er beheimatet zahlreiche Unternehmen, die Anknüpfungspunkte zu den unterschiedlichen Dimensionen der Nachhaltigkeit bieten. Das Bildungsprojekt ist ein wichtiger Beitrag zum Fairtrade Town-Prozess in Mannheim, der gemeinsam durch das Referat Strategische Steuerung im Dezernat des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim und das Eine-Welt-Forum Mannheim e.V. koordiniert wird.
Ermöglicht wurde das Projekt durch die Förderung im Rahmen des Programms “Beispielhafte Projekte für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung” des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, die finanzielle Unterstützung des katholischen Fonds sowie die guten Kooperationen mit der Kurpfalz-Schifffahrt und der Strategischen Steuerung der Stadt Mannheim. Die Laudatorin, Prälaturpfarrerin Heike Bosien, Geschäftsführerin Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung (DiMOE) der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, würdigte bei der Preisübergabe vor allem den im Projekt verankerten Aspekt nachhaltiger Bildung, durch den Themen wie Globalisierung, Nachhaltigkeit und weltweiter Handel an einen Ort des weltweiten Handels gebracht würden. Durch die Verbindung eines Freizeit- und Ausflugsangebots, so hieß es in der Laudatio weiter, würden auch Menschen mit Inhalten der Bildung für nachhaltige Entwicklung erreicht, die sich bisher wenig mit Themen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt hätten. Für das Eine-Welt-Forum und Mannheim ist die nachhaltige Hafenrundfahrt zugleich ein Leuchtturmprojekt für das im kommenden Jahr startende Globale Klassenzimmer, das ebenfalls vom Eine-Welt-Forum betreut und Bildungsthemen nachhaltiger Entwicklung transportieren wird.
Entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Baden-Württemberg
Projekte der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit fördern das Bewusstsein für die Eine Welt in der hiesigen Bevölkerung und regen zu eigenem Engagement an. Dabei kommt es darauf an, möglichst viele und unterschiedliche Menschen zu sensibilisieren und auch Bevölkerungsteile anzusprechen, die bisher weniger mit der Thematik vertraut sind. Eine ansprechende Darstellung und fundierte Informationen sind dazu ebenso unerlässlich wie Kreativität und Originalität. Die Eigendarstellung von Initiativen fällt nicht unter entwicklungspolitische Bildungsarbeit.
Für den Eine-Welt-Preis Baden-Württemberg können sich alle Initiativen mit Sitz in Baden-Württemberg, die in der Eine-Welt-Arbeit aktiv sind und mehrjähriges Engagement vorweisen können (Ausnahme: Kategorie Kinder und Jugendliche), bewerben. Vorgestellt wird ein eigenes Projekt, das im Bereich Eine Welt in Baden-Württemberg oder in einem Entwicklungsland durchgeführt wurde. Gelungene Projekte und langjähriges Engagement in der entwicklungsbezogenen Arbeit, Vielfalt mit unterschiedlichen Akzenten sowie kreative Ansätze werden ausgezeichnet. Die eingereichten Projekte/projektbezogenen Maßnahmen müssen in den letzten drei Jahren durchgeführt worden sein und das Engagement des Bewerbers widerspiegeln. Sie sollen sich am Gedanken der nachhaltigen Entwicklung orientieren. Der Preis wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen.
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