Worms/Metropolregion Rhein-Neckar. Mit der Komposition des Oratoriums „Alexanderfest“ greift Georg Friedrich Händel eine Tradition auf, die sich in England seit 1683 herausgebildet hatte. Henry Purcell hatte der Verehrung der Heiligen Cäcilia, einer römischen Märtyrin und Schutzheilige der Musik, einen hohen Stellenwert, ja geradezu eine nationale Bedeutung zukommen lassen. Die Komposition von Cäcilien-Musiken zählte seither zu einer durchaus wichtigen und auch Erfolg versprechenden Aufgabe der englischen Komponisten. Mit der Komposition gelang Händel ein großer Wurf. Das Werk, das am 19. Februar 1736 im Covent Garden Theatre in London uraufgeführt wurde, zählt neben dem Messias zu seinen wirkungsvollsten und am meisten gespielten Oratorien.Im ersten Teil schildert das Werk ein Freudenfest der Krieger Alexanders des Großen nach dem Sieg über die Perser bei Persepolis.
Der Titel des Werkes mag als Irre führend empfunden werden, ist doch nicht Alexander der eigentliche Held der Dichtung, sondern der Sänger Timotheus, der „mit seinem Singen die Zuhörer – unter ihnen Alexander und die schöne Griechin Thais – zu Stolz und Freude, zu Mitleid und Liebe, zu Wut und Rache bewegt“, wie Konrad Ameln im Vorwort des Bärenreiter-Klavierauszuges schreibt. Er durchschreitet mit seinen Zuhörern sämtliche Bereiche der menschlichen Psyche, die er ihnen mit Hilfe der Musik öffnet. Letztlich ist aber auch Timotheus nicht der Held des Werkes, sondern er steht lediglich in Diensten der heiligen Cäcilia und damit in Diensten der Musik, die schließlich im Schlussteil des Werkes ihre Huldigung erfährt.
Traditionell wird der zweite, etwas kürzere Teil des „Alexanderfestes“ mit dem gleichnamigen Con-certo grosso eröffnet. Im Rahmen dieses Konzertes wird stellvertretend die 2. Suite aus der Was-sermusik erklingen, und dem Konzert zusätzlichen musikalischen Glanz verleihen.Das Konzert ist Teil des Programms der von den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen ins Leben gerufenen “Barockregion”. Die Stadt Worms beteiligt sich unter dem Titel “Barocke Spuren in Worms” mit einem vielfältigen Angebot.
G. F. Händel:
Das Alexanderfest oder Die Macht der Musik (Alexander’s Feast or The Power of Music), HWV 75 Oratorium für Soli, Chor und Orchester
Wassermusik, Suite Nr. 2, D-Dur, HWV 349 für Orchester
Dirigent: Stefan Merkelbach
Solisten: Siri Karoline Thornhill (Sopran), Lothar Blum (Tenor), Georg Gädker (Bass)
Zu diesem Konzert wird die Wormser Kantorei durch Herrn Christian Schmitt einen kostenlosen Einführungsvortrag um 19.15 Uhr im oberen Theaterfoyer anbieten. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim TicketService, Rathenaustraße 11 (im WORMSER), im Internet unter www.das-wormser.de sowie bei allen Ticket-Regional-VVK-Stellen. Der Eintrittspreis beträgt je nach Kategorie zwischen 21 und 30 Euro. An der Abendkasse jeweils 2 Euro höher.