Ludwigshafen – Friesenheim Metropolregion Rhein-Neckar – (gek) – Einen fabelhaften ersten Durchgang legten die Handballer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim gegen den Tabellennachbarn HSG Nordhorn-Lingen aufs Parkett, der nahe am Optimum war. „Ben hat uns sehr, sehr gut auf den Angriff der HSG eingestellt, wir wussten um die Abläufe und wer welche Fähigkeiten hat“, sagte Kreisläufer Kai Dippe.
Die Auswahl von Cheftrainer Ben Matschke dominierte in der ersten Hälfte das Match, wobei die Abwehr, im Verbund mit einem formstarken Kevin Klier zwischen den Pfosten, der Schlüssel nicht nur zur hohen 16:7-Halbzeitführung, sondern letztlich auch des 28:20-Sieges war. Die Gäste, die am 1. April ihr letztes Spiel absolvierten, waren chancenlos, wobei deren Coach Heiner Bültmann eines besonders verärgerte: „Friesenheim hatte eine deutlich bessere Einstellung, unsere erste Halbzeit war in allen Punkten ungenügend.“ Das Ensemble von Ben Matschke, das trotz des Auswärtstrips nach Wilhelmshaven wenige Tage zuvor keine Müdigkeit erkennen ließ, zeigte sich hochmotiviert, wach, konzentriert und spielte mit großer Leidenschaft Handball. Als Heiner Bültmann die Grüne Karte erstmals auf den Zeitnehmertisch legte, drehte sich Ben Matschke in Richtung TSG-Fans und hatte den Daumen als Zeichen seiner Zufriedenheit nach oben gereckt. Die Eulen führten zu diesem Zeitpunkt mit 6:1, hatte Kevin Klier dem Gegner bereits vier Würfe weggenommen und Philipp Grimm drei Konter erfolgreich abgeschlossen. Die erste und zweite Welle zermürbte die HSG, die nach Luca de Boers Treffer zum zwischenzeitlichen 8:4 immer wieder an der ungemein effektiv arbeitenden Abwehr der Rothemden scheiterte. Ein folgender 7:1-Lauf zauberte ein 15:5 an die Anzeigentafel, die TSG-Anhänger waren aus dem Häuschen und feierten das 16:7 zur Halbzeit mit dankbarem Applaus. Das 1-Tüpfelchen auf einen phänomenalen ersten Abschnitt war die Abwehraktion von Marius Kastening, der als sechster Feldspieler kurzeitig auch im Tor stand und einen Wurf von Lutz Heiny parierte.
Die HSG begann die zweite Halbzeit mit einer taktischen Änderung, Pavel Mickal spielte vor der Abwehr und sollte den Spielfluss der Eulen unterbinden. Ben Matschke ließ Marius Kastening auf der Mitte agieren und David Schmidt auf der rechten Rückraumposition. Und beide trugen sich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte als Torschützen ein und sorgten für einen 11-Tore-Vorsprung. Nach dem 20:9, das Martin Slaninka nach Zuspiel von Abwehrkollege Gunnar Dietrich gelang, folgten sieben Minuten, in denen der TSG kein Treffer gelang. Da Kevin Klier weiterhin exzellent hielt, konnte Nordhorn nur drei weitere Goals erzielen. Die Minuten verstrichen, und bis zur Schlusssirene kam der Gast nicht näher als auf sieben Tore heran. Den Schlusspunkt in einem fairen Match setzte David Schmidt, der zum 28:20-Endstand einnetzte.
„Dass wir so in der Lage sind, den Tabellensechsten zu bespielen“, bemerkte Ben Matschke und fuhr fort: „Ich bin überglücklich. Wir hatten eine ganz starke Abwehr und mit Günnes und Martin einen sensationellen Mittelblock, aber auch die Halben, die nicht zu weit weg standen, machten ihre Aufgaben gut. Wir waren auf alles vorbereitet und es war eine richtig gute Leistung.“ Pascal Durak fand die Vorstellung der Pfälzer „überragend“ und Patrick Weber: „Es gibt kein Raum für Beschwerden.“ Der in Reha befindliche Mittelmann Pascal Kirchenbauer wertete kurz und bündig: „Das war top.“ Linkshänder Stefan Lex ging in seiner Analyse auf die Spielvorbereitung ein: „Jeder hat Video geguckt und seine Lehren daraus gezogen. Wir haben in der ersten Halbzeit konzentriert und diszipliniert gespielt und mit Motivation und Kampf den Grundstein gelegt. Die erste Halbzeit war fast am perfekten Handballspiel. In der zweiten Halbzeit war es schwierig, die Konzentration hochzuhalten. Die Abwehr stand weiter gut, doch vorne haben wir nicht immer das Passende gemacht.“
Mit dem 28:20 endete die Serie knapper Spiele, die im Februar begonnen hat und nach elf Spielen zu Ende gegangen ist.
Die Statistik:
TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Klier, Peribonio; Grimm (5/1), Dietrich (2), Lex (1), Kupijai, Hauk, Durak (2), Büdel (3), Weber (1), Dippe (3), Slaninka (3), Schmidt (3), Kasteneing (5); Trainer: Ben Matschke
HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester, Bartels; Verjans (3), Heiny (2), Schumann (1), Mickal (2/1), Miedema (2), Meyer, Rooba (1), Terwolbek (3), de Boer (2), Wiese (3), Madsen (2); Trainer: Heiner Bültmann
SR: Christian Moles (Heddesheim) & Lutz Pittner (Hemsbach) ◊ Zuschauer: 1238 ◊ Zeitstrafen (in Min.): 2:6, Dippe (15.) – de Boer (16.), Schumann (19.), Madsen (56.) ◊ Siebenmeter: 3/1 – 3/1, Grimm wirft vorbei (38.) und scheitert an Buhrmester (42.) – Verjans verwirft gegen Klier (15.), Rooba ebenso (23.) ◊ Team-Time-out: 29:28, 43:56, 56:09 – 7:06, 26:35
Spielfilm: 4:0 (4.), 7:1 (9.), 8:4 (15.), 12:4 (22.), 15:5 (28.), 16:7 (HZ) – 19:8 (35.), 20:12 (44.), 23:13 (50.), 24:16 (55.), 26:18 (57.), 28:20 (Ende)