Die erste Aktion von youngcaritas fand im Juli 2015 statt – ein Spielenachmittag mit Flüchtlingskindern im Benjamin Franklin Village. Seitdem gibt es jede Woche mindestens ein Angebot. Die Zeit davor hatte Franziska Buckenmaier genutzt, um Netzwerke aufzubauen, das Projekt im Caritasverband vorzustellen, Workshops vorzubereiten und Kontakte zu Schulen zu knüpfen. Schwerpunkt von youngcaritas waren Aktionen für Flüchtlingskinder. Dazu gehörten regelmäßige Spielenachmittag im Benjamin-Franklin-Village, gemeinsames Pizza oder Plätzchen backen, Kinonachmittage und Besuche im Herzogenriedpark. Für erwachsene Flüchtlinge fanden ein Fußball- und ein Klettertraining statt. „Es beeindruckt mich immer wieder, dass wir uns sprachlich überhaupt nicht unterhalten können, aber uns trotzdem verstehen“, erzählt Niklas Höpner, der seit der ersten Aktion dabei ist.
„Die Arbeit mit den Flüchtlingen holt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen“, sagt Michelle Steinmetz. Die 21-jährige Studentin hatte gezielt nach Hilfsmöglichkeiten in der Flüchtlingskrise gesucht. Unter anderem fährt sie regelmäßig Jungen aus dem Benjamin Franklin Village zum Fußballtraining nach Neckarau. „Für mich war es früher selbstverständlich, zum Training gebracht zu werden. Hier hat mich einer der Jungs umarmt und sich dafür bedankt. Das hat mich sehr bewegt.“
Aber auch für psychisch kranke Menschen und Obdachlose haben sich die Jugendlichen eingesetzt: Sie spielten Tischfußball mit Bewohnern des St. Anna-Hauses, einem Caritas-Wohnheim für psychische Kranke, und verkauften Waffeln auf dem Sommerfest. Langfristig ist geplant, das Tischfußballspielen alle sechs Wochen anzubieten. Im Bereich der Wohnungslosenhilfe gab es ein gemeinsames Frühstück mit wohnungslosen Frauen. Auch diese Aktion soll auf lange Sicht jede zweite Woche angeboten werden. Bei der Sonntagseinladung für bedürftige Menschen von der Pfarrei St. Sebastian half ebenfalls ein Team von youngcaritas mit.
Dass das Ehrenamt bei der jüngeren Generation ausgedient haben soll, kann Franziska Buckenmaier nicht bestätigen. Im Gegenteil: „Die Jugendlichen wollen sich engagieren. Es muss nur in ihr Leben passen. Und man muss die gleiche Sprache sprechen“. Bei Facebook und in einer Whats-App-Gruppe informiert die 26-Jährige über die Aktionen, für die sie Mitstreiter sucht. Wer Zeit und Lust hat, meldet sich. Niklas Höpner sagt: „Für mich ist es gut, dass es so flexibel ist. In Prüfungsphasen kann ich nicht so häufig kommen, während ich zu anderen Zeiten mehr Zeit habe“. Im Sommer dieses Jahres sind soziale Aktionen mit Firmanden geplant – eine Kooperation mit der Citypastoral und den Caritas-Konferenzen. Mehr Informationen und einen Action-Pool mit Aktionsangeboten gibt es unter www.youngcaritas-mannheim.de.
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