Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar. Frühjahrstagung der Stadtsynode
Synodale wählen Schuldekan, beschließen Doppelhaushalt und bereiten sich auf das Reformationsjahr 2017 vor
Bei ihrer zweitägigen Sitzung im Melanchthonhaus hat die evangelische Stadtsynode den bisherigen Schuldekan Andreas Weisbrod mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Damit wurde er für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.
Weisbrod hat in Heidelberg und Jerusalem studiert und war Pfarrer an der Mannheimer Auferstehungsgemeinde. Schwerpunkt seiner Arbeit, die auch Leitungsfunktion im Ökumenischen Bildungszentrum sanctclara umfasst, ist der Religionsunterricht, den in Mannheim 245 Fachkräfte an 81 Schulen für 13.000 Schüler erteilen. „Die authentische Begegnung mit dem Phänomen Religion gehört zu den Bildungsaufgaben der Schule und ist nicht vergleichbar mit einem religionswissenschaftlichen oder Ethik-Unterricht“, betont der 49-Jährige. Wichtige Handlungsfelder sieht er in der Stärkung der konfessionellen Kooperation, der Förderung des interreligiösen Dialogs und der Inklusion sowie der noch intensiveren Verbindung von Schule und Gemeinde.
Pralles Jubiläumsprogramm 2017 mit Aktionen und Prominenz
„Ein Mal in unserem Leben werden wir so etwas miterleben“, sagte Dekan Hartmann mit Blick auf das nahende Reformationsjubiläum 2017. 500 Jahre Reformation feiern heiße auch zu zeigen, „wer wir sind und worauf es uns ankommt“. Dafür stünden die tägliche Arbeit und in 2017 ein besonderes Programm mit hochkarätigen Veranstaltungen und besonderen Aktionen. Das Pop-Oratorium „Luther“ in der SAP-Arena macht am 11. Februar den Anfang. Im Jahresverlauf folgen eine Apfelbaum-Pflanzaktion mit dem Mannheimer Obstbaumverein, eine Luther-Fahrradtour, ein Kinderbibeltag am 15. Juli mit dem Titel „Manege frei“ im Zelt von Zirkus Paletti, sowie Ausstellungen und Vorträge. Bei einem Wirtschaftstag am 11. Mai geht es um das Thema „Machen. Werte. Sinn“. Die Verbundenheit von Protestanten und Katholiken verdeutlicht am 8. und 9. Juli ein Ökumenischer Kirchentag. Der baden-württembergische Ministerpräsident wird am 28. Oktober in der Christuskirche zum Empfang der beiden Landesbischöfe für die Landesregierung erwartet. Wie ein roter Faden zieht sich das Projekt „Thesentür“ durch das ganze Jahr: Auf beschreibbaren Türen wird in den Gemeinden jeden Monat eine neue Frage als Katalysator für Gespräche thematisiert. Das Jubiläumsprogramm, so Hartmann, wachse stetig.
Nachhaltigkeit und Innovation
Ohne Gegenstimme beschlossen die Synodalen den Doppelhaushalt mit einem Volumen von knapp 64 Millionen Euro für 2016 und rund 67 Millionen Euro für 2017. Große Projekte sind dabei die Gebäudeoptimierung und das Kirchenbauprogramm. Finanzausschussvorsitzender Herbert Propfe betonte die Nachhaltigkeit des Haushaltes: „Wir investieren zukunftsorientiert.“ Zugleich stellte er in Aussicht, dass für das Jahr 2050 aufgrund der demografischen Entwicklung 30 % weniger Kirchensteuern prognostiziert sind und forderte die Synode auf: „Seien Sie innovativ.“
Die nächste Stadtsynode findet am 18./19. November statt.
Bildunterschrift: Der landeskirchliche Bildungsreferent Prof. Christoph Schneider-Harpprecht (li) und Synodenvorsitzende Hannelore Dänzer gratulieren dem Mannheimer Schuldekan Andreas Weisbrod zur Wiederwahl. (dv)
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