Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar.
(gek) Was waren das am vergangenen Wochenende wieder zwei packende, fesselnde Spiele, die die Ballwerfer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim ihren Fans geboten haben. Mit keinem guten Ende indes in Ferndorf, wo rund 60 Anhänger Zeuge der 26:27-Niederlage geworden waren, und zwei Tage darauf mit einem erfreulichen gegen Hamm. Das Match gegen die Westfalen war eines auf Augenhöhe gewesen und es zeichnet das Team von Ben Matschke besonders aus, dass es trotz der Belastung und eines keinen guten Spiels in Ferndorf gegen den ASV mit Leidenschaft, Wille und einer nötigen Portion Glück den 12. Heimsieg eingefahren hat.
„In Ferndorf unterliefen uns viele technische Fehler, wurde in manchen Situationen im Angriff der Ball vertändelt, wo wir nicht einmal zum Abschluss gekommen sind“, erläuterte Torwart Kevin Klier den Auftritt beim Liganeuling. Dass in der Schlussminute bei einem Gleichstand das Momentum auf TSG-Seite war, die Kugel aber verloren ging und den TuS in Ballbesitz brachte, passte aus Sicht der Eulen irgendwie zur Partie. Und der im Abstiegskampf verstrickte Aufsteiger nutzte das Geschenk, traf zum 27:26 und freute sich tierisch über einen unerwarteten Zweier.
„Bemerkenswert, wie die Mannschaft das abgehakt hat“, konstatierte Kevin Klier nach dem Duell gegen Hamm. „Es war gut, dass Trainer Ben Matschke in Ferndorf viel gewechselt hat und so die Belastung für jeden einzelnen nicht zu hoch war. So waren wir gegen Hamm doch relativ ausgeruht.“ Das Team um die Kreisläufer Kai Dippe und Martin Slaninka hatte einen starken Beginn, doch dann „kehrte der Schlendrian ein“, bemerkte Mittelmann Marius Kastening. Mit der Konsequenz, dass der Vorsprung zur Halbzeit aufgebraucht war. Nach der Halbzeit war Kampf Trumpf und „wir haben immer einen drauf setzen können“, sagte Marius Kastening. „Wir haben unsere Angriffe sehr konzentriert durchgeführt und in der zweiten Hälfte nur zwei technische Fehler gehabt“, erklärte Kevin Klier. Freilich blieb das Match extrem spannend und die Entscheidung führte schließlich Kapitän Philipp Grimm herbei, der einen an David Schmidt verwirkten Strafwurf wenige Sekunden vor der Schlusssirene zum 31:30 verwandelte. Mit 40:18 Punkten haben Patrick Weber und seine Kollegen Platz vier gefestigt und auf den Fünften wieder fünf Zähler Vorsprung.
Nun geht es für die Auswahl von Ben Matschke zur SG BBM Bietigheim, der Anwurf in der Sporthalle am Viadukt ist am Samstag, 26. März, um 20:15 Uhr. Die Formation von Hartmut Mayerhofer, die nach dem Bundesligaabstieg einen fürchterlichen Saisonstart hinlegte und die ersten fünf Spiele allesamt verlor, hat sich im weiteren Verlauf stabilisiert und nach den 9:7 Punkten im neuen Jahr mit einer positiven Tordifferenz von 14 Treffern auf dem 11. Platz eingenistet. Ein Ruhekissen ist das angesichts der bisherigen Ausbeute von 26 Punkten freilich nicht, beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz doch gerademal sechs Zähler. „das wird ein heißer Kampf“, meint Kevin Klier. „Es ist durchaus damit zu rechnen, dass viele Tore fallen können, denn beide Teams spielen mit hohem Tempo. Die SG hat aufgrund der Tabellensituation den etwas größeren Druck, wir dagegen können der Partie ganz entspannt entgegensehen. Wir treffen auf viele bekannte Gesichter und Bietigheim ist nach den letzten Ergebnissen im Aufschwung und hat ein Leistungshoch. Es wird kein einfaches Spiel für uns.“
Im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung werden auch die beiden Torjäger stehen. Christian Schäfer, der im Hinspiel, das die TSG 26:25 gewonnen hat, 13 Tore warf und somit mehr als die Hälfte aller SG-Treffer beisteuerte, markierte beim jüngsten 36:25-Sieg gegen Bad Schwartau 12 Goals und schraubte sein Konto auf 178 Treffer hoch. Philipp Grimm, der mittlerweile ligaweit bester Siebenmeterwerfer ist und vom Strich 93 Mal erfolgreich war, hat bisher insgesamt 177 Mal ins Schwarze getroffen.
„Wir haben eine super Position“, bekennt Philipp Grimm und ist stolz auf das bisher Erreichte, warnt aber auch vor dem nächsten Gegner: „Bietigheim hat massiv Potenzial und ist in eigener Halle der Favorit. Ich erwarte ein enges Spiel.“ Marius Kastening, der schon mal mit dem TSV Altenholz in der Halle am Viadukt gespielt und verloren hat, ist auf Punkte aus: „Bietigheim will alle seine restlichen Heimspiele gewinnen, das wollen wir gleich mal aushebeln und selbst einen Sieg landen.“ Wenn es so käme, hätten die Eulen, die fünftbestes Auswärtsteam in der Liga sind, wieder ein positives Auswärtspunktekonto.
SG BBM Bietigheim
gegen
TSG Ludwigshafen-Friesenheim
am 26. März 2016 um 20:15 Uhr.
Foto: Harry Reis
Kann TSG-Trainer Ben Matschke mit seinem Team bei der SG BBM Bietigheim zweifach punkten?