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Speyer – Bischof Wiesemann hat „Missio Canonica“ an 51 Religionslehrerinnen und Religionslehrer verliehen

isabelle schreiner

Jochem

Speyer/Metropolregion Rhein Neckar.Religion ist mehr als Wissen
(is). Am Freitag hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann 51 Männern und Frauen aus der gesamten Diözese in der Kirche St. Joseph in Speyer die „Missio Canonica“, die kirchliche Lehrerlaubnis für das Schulfach katholische Religion, verliehen. Zwei von ihnen sind die Grundschulpädagogin Isabelle Schreiner und der Hauptschullehrer Christian Jochem. Beide sind sich einig: Das Fach ist ein besonderer Unterricht.

Anders als in „Wissensfächern“ geht es nicht um Noten, sondern um Fragen, die das Leben betreffen oder wie Schreiner sagt, um „Herzens- und Gewissensangelegenheiten“. „Man lernt die Schüler noch einmal von einer ganz anderen Seiten kennen“, ist ihre Erfahrung. Zurzeit unterrichtet die 25-Jährige an der Grundschule in Hördt (Kreis Germersheim) und wird ab dem neuen Schuljahr in der Speyerer Klosterschule eine dritte Klasse übernehmen.

Der Religionsunterricht beschert den Lehrern immer wieder Überraschungen: Beim Thema Gottesbilder fragte eine Erstklässlerin Isabelle Schreiner, ob Gott auch ein Mädchen sein könnte. „Es ist toll, dass Schüler darüber nachdenken“, freut sich die Lehrerin und ist immer wieder beeindruckt, wie sehr die Kinder mitfühlen und mitdenken. „Manchmal stellen sie tief greifende Fragen, die große theologische Themen berühren“, hat sie erlebt. Ihre Grundschüler staunten zum Beispiel, warum die Menschen traurig waren, als Jesus gestorben ist – obwohl sie wussten, dass er weiterlebt. Schreiner ist begeistert: „Das sind Momente, die nur der Religionsunterricht bietet.“ Religion ist ihr Lieblingsfach. Sie wählte es im Studium als Schwerpunkt. In ihrem Heimatort Edesheim ist die fröhliche junge Frau in der Gemeinde fest verwurzelt und engagiert.

Isabelle Schreiner gestaltet den Religionsunterricht mit verschiedenen Methoden. Ihre Schüler sitzen nicht nur auf den Stühlen. Sie spricht mit den Mädchen und Jungen über Bilder und pflegt gerne Rituale, etwa indem sie eine angezündete Kerze im Kreis herumgibt. Dabei sollen die Kinder sagen, was ihnen gut tut oder sie anderen wünschen.

Von bewegenden Momenten berichtet auch Christian Jochem. Sein Ziel: Religionsunterricht soll Menschen etwas mit auf den Weg geben. Er selbst hat auf dem Speyerer Nikolaus-von-Weis-Gymnasium einen Religionsunterricht erfahren, „der mich geprägt hat“. Nach dem Lehramtsstudium für Hauptschulen in Landau mit der Fächerkombination Deutsch, Geschichte und Religion absolvierte der heute 36-Jährige in Dudenhofen sein Referendariat und arbeitete sieben Jahre an einer Wormser Schule. Im vergangenen Jahr kam er zurück ins Bistum Speyer und ist seither an der Burgfeld-Realschule plus in Speyer tätig. Hier teilt er sich den Religionsunterricht mit einer Kollegin.

In Religion werden Themen diskutiert, „die den Menschen im Kern betreffen“, erklärt der Lehrer. Mit einer neunten Klasse sprach er über den Tod und spürte das Interesse – auch, wenn sich manche Schüler nicht aus der Deckung trauten, weil es uncool wirken könnte. Religionsunterricht fordert Christian Jochem. „Es ist ein Fach, in dem die Schüler sehr viel von sich preisgeben und bei dem man als Lehrer authentisch wirken muss.“ In anderen Fächern seien Lehrkräfte weniger emotional eingebunden. Er erhalte Einblicke in Familien, die in schwierigen Situationen stecken. „Ich glaube, oftmals ist es besser, Verständnis zu zeigen und nicht den moralischen Zeigefinger zu heben.“ Jochem hat beobachtet, dass Schüler Halt suchen, gerne seine Meinung wissen wollen. Deshalb könne man sich im Religionsunterricht nicht vor eine Klasse stellen, „wenn man nicht überzeugt ist.“
Text/Fotos: Yvette Wagner

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