Germersheim/ Metropolregion Rhein-Neckar. Staatssekretär Ferlemann: „Große und Kleine Pfalzlösung für Güterverkehr nicht geeignet“
Ergebnis Korridorstudie: Güterverkehr soll rechtsrheinisch erfolgen
Beim gestrigen ICE-Forum der Metropolregion Rhein-Neckar stellte Staatssekretär Enak Ferlemann vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur die Endergebnisse der „Verkehrlichen Konzeption für den Eisenbahnkorridor Mittelrheinachse – Rhein/Main – Rhein/Neckar – Karlsruhe“ (Korridorstudie) vor. Neben Vertretern des Bundesverkehrsministeriums waren auch die drei mit der Studie beauftragten Gutachterbüros sowie Vertreter der DB anwesend. Zur Sitzung eingeladen waren die Mitglieder des Planungsausschusses des Verbandes Region Rhein-Neckar. Aus dem Kreis Germersheim nahmen MdB Dr. Thomas Gebhart, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Bürgermeister Marcus Schaile und Bürgermeister Uwe Schwind teil.
Zur Aufnahme des ICE- und Güterzugverkehrs befürworten die vom Bundesministerium beauftragten Gutachter eine rechtsrheinische Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, die tagsüber durch Schienenpersonenfernverkehr und nachts durch den Schienengüterverkehr genutzt wird. Diese Strecke soll mehrgleisig nach Karlsruhe und weiter nach Süden geführt werden.
Zwischen Graben-Neudorf und Karlsruhe sowie zwischen Karlsruhe und Durmersheim soll ebenfalls die bestehende Güterverkehrsstrecke ausgebaut werden, auf letztgenanntem Teilstück dreigleisig.
Bei den linksrheinischen Streckenvorschlägen (Große Pfalzlösung, Kleine Pfalzlösung) kamen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass diese Vorschläge nicht weiterverfolgt werden sollen. Begründung: die Probleme des Schienengüterverkehrs und des Schienenpersonenverkehrs können nur teilweise oder gar nicht gelöst werden. Zudem lasse der bestehende Engpass auf der Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Karlsruhe nur einen begrenzten Zuwachs zu. Daher wird sowohl für die Große als auch für die Kleine Pfalzlösung keine Umsetzung empfohlen.
Auf Nachfrage von Gebhart und Brechtel erklärte Staatssekretär Ferlemann, dass die linksrheinischen Vorschläge voraussichtlich nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden und damit vom Tisch seien. Auch als mögliche Zwischenlösung, falls die rechtsrheinische Strecke sich verzögern würde, seien die linksrheinischen Strecken nicht geeignet und nicht vorgesehen. Für die rechtsrheinische Strecke gibt es allerdings noch keine konkreten durchgängigen Trassenvorschläge. Auch der Ausbau der Dammerstocker Kurve mache damit keinen Sinn. Entscheiden würde der Bund, die DB könne der Politik allenfalls Ratschläge geben.
Die Südpfälzer Vertreter zeigten sich aufgrund dieser positiven Nachrichten erleichtert. „Dies sind gute Nachrichten für die Menschen in der Südpfalz, aber auch nördlich entlang der Bahnstrecken bis nach Bingen. Jedoch gilt es wachsam zu sein und die weiteren Planungsschritte aufmerksam zu verfolgen“, so Gebhart, Brechtel, Schaile und Schwind.
Die gesamte Studie wird in Kürze auf der Homepage der MRN (Metropolregion Rhein-Neckar) einsehbar sein.