Mannheim / Metropolregion Rhein Neckar – PRO Waldhof e.V (PW), der Fandachverband des SV Waldhof Mannheim 07 (SVW), kritisiert die Zustimmung der Stadt Mannheim zu den Plänen der Football-Mannschaft ‚Rhein-Neckar-Bandits’, ihre Heimspiele zukünftig im Stadion am Alsenweg austragen zu wollen.
„Uns ist bewusst, dass die Seppl-Herberger-Sportanlage ein städtisches Gelände ist und daher theoretisch jeder Mannheimer Verein abgestimmt auf ihr Sport treiben dürfte.”, erläutert Matthias Kneller, 1. Vorsitzende von PW, betont jedoch: „Obwohl die Anlage nicht im Besitz des SV Waldhof ist, hat der SVW nach unserer Auffassung, aufgrund seiner durchgängigen Nutzung des Areals seit 1924, eine Art Gewohnheitsrecht, dieses Stadion in einer Verfassung nutzen zu dürfen, die seinen sportlichen Ambitionen als ranghöchster Mannheimer Fußballverein, der mit weitem Abstand die meisten Fans in Mannheim zu Fußballspielen anlockt, gerecht wird.”
Dabei befinden sich der Rasenplatz, der Kabinentrakt und die sanitären Anlagen des Alsenweg-Stadions seit Jahren in einer desolaten Verfassung. So konnte die erste Mannschaft des SV Waldhof, die seit dem Neubau des Carl-Benz-Stadions gewohnheitsgemäß ihre Testspiele an der traditionsreichen Spielstätte austrug, das Stadion in der aktuellen Winterpause zum großen Bedauern der Anhängerschaft kein einziges Mal nutzen.
Aber es sind keine nostalgischen Gründe, sondern insbesondere die klaren Wettbewerbsnachteile für die Jugendmannschaften des SVW, welche PW mit Unverständnis auf eine zukünftige Nutzung durch die Footballer reagieren lässt. Die U23-, U19- und U17-Mannschaften des SVW, deren reguläre Heimspielstätte das Stadion am Alsenweg ist, leiden schon jetzt unter der vernachlässigten Instandhaltung durch die Stadt. Die A-Jugend musste ihr letztes Bundesliga-Heimspiel am 22.02.2015 gegen den 1. FC Nürnberg zum Beispiel aufgrund der Platzverhältnisse auf dem Kunstrasen nebenan austragen. Das sind keine angemessenen Bedingungen für einen Erstligisten. Werden nun auch noch zusätzlich American-Football-Partien dort ausgetragen, wird sich der Zustand des Rasens sicher noch weiter verschlechtern.
„Es geht nicht darum, dass wir ein Problem mit den ‚Rhein-Neckar-Bandits’ haben.”, stellt Kneller klar. „Wenn der Spiel- und Trainingsbetrieb des SV Waldhof auf der Seppl-Herberger-Anlage auf einem angemessenen Niveau gewährleistet ist, sind uns die Footballer natürlich kein Dorn im Auge. Unter den aktuellen Umständen geht die Nutzung des Alsenwegs durch die ‚Bandits’ aber auf Kosten des SV Waldhof. Wir fühlen uns in dieser Hinsicht seitens der Stadt Mannheim benachteiligt gegenüber anderen Vereinen, die über bessere Bedingungen verfügen. Anstatt den Rasen am Alsenweg endgültig zu zerstören, fänden wir es daher angebracht, wenn die ‚Bandits’ auch weiterhin im bisher genutzten MTG-Stadion ihre Spiele austragen.”