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Mannheim – Hängende Köpfe und jubelnde Gegner – VfR Mannheim nach erneuter Niederlage gegen Reutlingen komplett am Boden

Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar (rbe/mrnnews) – Der VfR Mannheim bleibt weiter Tabellenletzter in der Oberliga Baden-Württemberg. Die Mannschaft unterlag auch gegen den SSV Reutlingen völlig verdient mit 0:2. Auch nach dem 10. Spieltag steht so bislang weiter nur ein magerer Punkt auf dem Konto des Mannheimer Traditionsvereins.

Im Spielerkreis trauerten die Mannheimer nach dem Spiel wegen der erneuten Niederlage
Im Spielerkreis trauerten die Mannheimer nach dem Spiel wegen der erneuten Niederlage

Gegen den SSV Reutlingen sollte am 10. Spieltag unter dem Nachfolgetrainer von Christian Klein, Wolfgang Stamm, eigentlich endlich der erste Dreier der Saison im heimischen Rhein-Neckar-Stadion eingefahren werden. Stamm trainiert die Mannschaft seit der letzten Woche. Es war das erste Spiel nach der Beurlaubung von Trainer Christian Klein, der in dieser Saison mit dem VfR keinen Sieg und nur einen mageren Punkt aus neun Spielen holte und vergangene Woche seinen Hut nehmen musste. Geschäftsführer Sven Wolf beschwor auch gegen Reutlingen vor dem Spiel den ersten Heimsieg mit dem Weckruf “Auf geht’s VfR!” – doch auch dieses Mal sollte es nicht gelingen.

Für das Spiel gegen den SSV Reutlingen, gelang es dem neuen Trainer Wolfgang Stamm innerhalb der ersten Arbeitstage noch nicht, neue Akzente in das Spiel des VfR einzubringen. Nach wie vor spielt die Mannschaft auf unterirdischem Niveau, quer durch den gesamten Kader. Vorallem der Sturm ist so gut wie nicht vorhanden. Die Mannschaft erspielte sich auch gegen Reutlingen nur wenige Chanen, viele davon kaum erwähnenswert. Und wenn dann doch mal ein Ball vor das gegnerische Tor kam, schienen die Spieler nicht genau zu wissen, wohin der Ball eigentlich soll.

Ein Grund für die neunte Niederlage waren ausserdem erneut haarsträubende Abspielfehler, die den Gegner förmlich baten einen Treffer zu erzielen, wie auch dieses Mal beim vorentscheidenden 0:1 durch Michael Renner in der 77. Minute, als ein Mannheimer Verteidiger unbedrängt seinen Gegenspieler anschoss und so die Vorlage zur neunten Saisonniederlage gab.

Die Reutlinger feierten den verdienten Sieg mit dem mitgereisten Anhang
Die Reutlinger feierten den verdienten Sieg mit dem mitgereisten Anhang
Bezeichnend für die gereizten Nerven beim VfR war gegen Reutlingen auch eine unnötige Rote Karte in der Nachspielzeit für Mittelfeldmann Göksel Durmus, der sich nach einem erfolglosen Angriff zu einem Tritt gegen einen Gegenspieler hinreissen liess und dafür zu Recht des Feldes verwiesen wurde. Der kurz darauf folgende Treffer zum Endstand von 2:0 durch Marcel Brandstetter war für Reutlingen eine deutliche Befreiung. Für den VfR hingegen wieder nur ein weiterer Stich ins Herz.

Auch die eigenen Fans, die zwar generell nicht gerade für ausgelassene und lautstarke Stimmung bekannt sind und die die Fehler sonst häufiger beim Schiedsrichter suchen, standen resigniert auf der Tribüne und übten sich in Schadenfreude über die Leistung der eigenen Mannschaft, während die rund 100 mitgereisten Reutlinger Fans, trotz Bierverbots und durch ein Großaufgebot der Polizei bewacht, in ihrem Fanblock ihre Mannschaft lautstark anfeuerten.

Zwar konnte auch die Reutlinger Mannschaft nicht völlig überzeugen, hatte aber deutlich mehr Spielanteile und mehrere gute Gelegenheiten, um das Spiel letztlich für sich zu entscheiden und einen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen. Bei den Reutlingern merkte man, dass sie unbedingt unten raus möchten. Mit dem Sieg gegen Mannheim sind sie, auch dank noch kommenden Nachholspielen, in einer guten Position den Negativtrend des Saisonanfangs zu drehen.

Viele Aktionen im Mannheimer Spiel hingegen zeugten von einem Komplettverlust des Selbstvertrauens bei Spielern und Betreuern, was nach nun neun Saisonniederlagen aus zehn Spielen nicht gerade verwundert. Es herrscht Ratlosigkeit allenthalben. Hängende Köpfe prägen immer wieder das Bild beim VfR. Eine Körpersprache, die kaum Hoffnung macht auf Besserung. Zu viel geht derzeit einfach schief im Spiel des VfR.

Im Sturm herrscht absolute Torflaute. Hans Kyei und Co. stehen derzeit für die statistisch schlechteste Torausbeute der Liga – nur vier eigene Treffer konnte der VfR in dieser Saison bislang erzielen. Auch die Abwehr ist mehr als nur nicht standfest – teilweise ist sie löchrig wie ein schweizer Käse – 22 Gegentreffer – nur der FC Villingen hat bisher mehr Tore kassiert. Aus dem Mittelfeld kommen weder Kreativität noch taktische Ideen bei der Spielgestaltung.

Die Aufgabe für Wolfgang Stamm ist also keine Leichte. Das Spiel gegen Reutlingen hat gezeigt, dass die Schwächen sich durch den gesamten Kader ziehen und der Trainer von außen nur wenig gegen die eklatanten Fehler einiger Spieler machen kann. Wolfgang Stamm hat die gleichen Baustellen, wie sein Vorgänger Christian Klein anzugehen, mit den klammen zur Verfügung stehenden Mitteln. Es bleibt trotzdem weiter nur die Hoffnung auf neuen Schwung durch den erneuten Trainerwechsel.

Die Ursachen der Misere beim VfR liegen in dem großen spielerischen Substanzverlust der letzten zwei Spielzeiten, in denen fast sämtliche Spieler, aus der noch vor zwei Jahren unter Kenan Kocak zur Winterpause mit großem Vorsprung an der Tabellenspitze stehenden Mannheimer Mannschaft, den Verein verliessen. Die mit den geringen finanziellen Mitteln geholten Neuverpflichtungen konnten diesen Substanzverlust nicht annähernd kompensieren.

Es sind schwierige Zeiten für Geschäftsführer Sven Wolf und den VfR. Geld ist keines da, um nachzurüsten. Das momentane Spielerpotenzial reicht aber offenbar nicht für die Oberliga. So sind den Verantwortlichen die Hände gebunden und der VfR taumelt vorerst weiter, stark angeschlagen, in Richtung Verbandsliga.

In wenigen Wochen ist Mitgliederversammlung beim Traditionsclub. Bleibt abzuwarten, ob die Mitglieder weiter auf Sven Wolf und die bisherige Vorstandschaft setzen. Zufrieden mit der jetzigen Situation ist jedenfalls keiner im Verein, dafür gab es einfach zu viele Negativerlebnisse in den vergangenen zwei Saisons, in denen man trotz dreimaligem Trainerwechsel nicht in die Erfolgsspur finden konnte. Doch wer könnte das Ruder rumreißen? Alternativen sind nicht wirklich in Sicht und auch die finanzielle Lage bleibt weiterhin angespannt.

(Text: Raphael B. Ebler)

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