Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Einige Topteams mit Nachholbedarf
Ambitionierte Teams müssen am zweiten Wochenende auch Ergebnisse liefern
Einige Teams mit höheren Ambitionen in dieser Saison haben einen weniger erfolgreichen Saisonstart hingelegt, als man es sich erhofft hatte. Diese Teams – etwa der aufgerüstete Club an der Alster, die Krefelder, die sich in der Vorbereitung so gut präsentiert hatten, aber auch Mannheim und Mülheim – sind nun gefordert, zum Teil bereits ansprechenden Leistungen am ersten Spielwochenende auch entsprechende Ergebnisse folgen zu lassen, um die Spitze nicht schon früh aus den Augen zu verlieren. Spielfrei hat Meister Harvestehuder THC, der mehrere Leistungsträger bei der World League im Einsatz hat.
Joachim Mahn vom Club an der Alster hofft zumindest darauf, dass sein Team einen Schritt weiter ist als noch im letzten Jahr, wo man gegen die beiden Berliner Teams auch Punkte hat liegen lassen müssen. „Unser Team hat aber nur noch wenig mit dem des letzten Jahres zu tun“, weiß Mahn natürlich. „Wir müssen aber aktuell eher auf uns selbst schauen und uns damit beschäftigen, unsere Baustellen auszumerzen. Im Moment wäre es vermessen zu sagen: Wir müssen da oben hin. Soweit sind wir einfach noch nicht. Wenn wir die richtigen Stellschrauben finden, dann können wir auch gegen so starke Teams wie den beiden Berlinern mitspielen. Gelingt das nicht, dann wird es schwer zu punkten.“ Verzichten müssen wird Mahn voraussichtlich auf Routinier Sebastian Biederlack, der schon am vergangenen Wochenende nur unter Schmerzen spielen konnte.
Für die beiden Aufsteiger lief es am vergangenen Wochenende sehr unterschiedlich. München unterstrich vor allem mit dem Sieg gegen Alster, dass man in jedem Spiel für eine Überraschung gut sein kann. In Krefeld und Mülheim, die zum Auftakt überraschend wenige Punkte sammelten, ist in dieser frühen Phase der Saison durchaus wieder etwas drin. Düsseldorf hat nun mit Köln und Mannheim zwei Gegner vor der Brust, gegen die es schwer
wird, die ersten Punkte der Saison einzufahren und unter Beweis zu stellen, dass man in der Liga bereits angekommen ist.
In Köln weiß man jedoch, dass „Tabellenlogik keine Punkte bringt.“ Trainer Frederik Merz:
„Wir haben unsere Erfahrungen mit solchen Spielen gegen vermeintliche Underdogs gemacht und wissen, dass wir einen engagierten Gegner erwarten müssen, der auch schon Punkte braucht, um in Tritt zu kommen.“ Daher müsse sein Team auch dieses eine Spiel an diesem Wochenende zu 100 Prozent ernst nehmen, auch um sich selbst weiter zu entwickeln. Moritz Trompertz kehrt ins Team zurück, dafür wird diesmal Florian Adrians mit
muskulären Problemen fehlen.
Ebenfalls nur ein Mal im Einsatz an diesem Wochenende ist der Mannheimer HC, der allerdings diesmal mit mehr Ertrag als am vergangenen nach Hause zurückkehren möchte. Das ist bei Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Düsseldorf sicher auch drin. „So ist natürlich der Plan“, berichtet Betreuer Sören Beßler. „Gegen einen Aufsteiger rechnet man sich natürlich immer auch was aus, aber wir wissen schon, dass man auch da voll konzentriert
zur Sache gehen muss, um die Punkte mitzunehmen. Wir stellen uns auf einen harten Kampf ein, wollen uns auf keinen Fall überraschen lassen.“ Mit der Rückkehr von Christopher Held und vor allem Tomas Prochazka würde die Mannschaft auch wieder eingespielter auflaufen.
Für den Crefelder HTC geht es vor allem darum, aus der guten spielerischen Leistung, die Coach Matthias Mahn am vergangenen Wochenende bereits gesehen hat, auch Zählbares zu generieren. Die Seidenstädter hätten ein „schwieriges Wochenende“ vor sich. „Wir haben gesehen, das München ein spielstarker Aufsteiger ist und dass es sicher nicht leicht wird.“ Aber Krefeld habe auch den Anspruch, oben mitzuspielen und wolle deshalb gerade zu Hause die Punkte gegen den MSC und Nürnberg holen. „Dafür dürfen wir aber nicht wieder die Anfangsphase verschlafen. Wenn wir ansonsten so arbeiten wie zuletzt, können wir uns auch entsprechend belohnen“, so Mahn.
Im Gegensatz um CHTC waren die Verantwortlichen beim UHC Hamburg absolut zufrieden mit der Ausbeute vom ersten Spielwochenende der Saison. „Das waren keine leichten Spiele, aber vor allem am Sonntag haben die Jungs das sehr Spiel intelligent gelöst“, analysierte Trainer Kais al Saadi. Jetzt allerdings erwarten die Hamburger mit dem Berliner HC und Blau-Weiss Berlin zwei Gegner, die ihnen mit ihrer Spielweise nach eigener
Aussage „überhaupt nicht liegen. Das wissen die Spieler aber auch. Wir haben einen guten Plan für die beiden Spiele“, so al Saadi, der personell voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen kann.
Die Herren des Berliner HC dürften aber mit breiter Brust nach Hamburg reisen, haben sie doch am vergangenen Wochenende auch Meister Harvestehude schon die Punkte abgeknöpft. In der aktuell offenbar starken Verfassung brauchen sich die Hauptstädter auch beim UHC und bei Alster nicht zu verstecken. Auch Blau-Weiss war am letzten Wochenende knapp davor, den HTHC zu ärgern. „Das war für uns eigentlich ein guter Fingerzeig für die
Saison“, so Trainer Alexander Stahr, der mit seinem Team das gleiche Programm zu absolvieren hat wie der BHC. „In dieser Liga wird man in dieser Saison auch mal Big Points gegen die Topteams brauchen. Die Chance an diesem Wochenende ist vielleicht nicht groß, aber sie ist da. Vielleicht sind die Gegner ja noch nicht richtig eingespielt. Wir jedenfalls haben uns weiter stabilisiert. Dazu verstärkt uns jetzt erstmals Felix Polomski. Wir haben in Hamburg nichts zu verlieren und sind gut drauf. Mals sehen, wozu das reicht.“
Uhlenhorst Mülheim hat – was Resultate angeht – ebenfalls noch Nachholbedarf, kann aber gegen Nürnberg und München die Fronten klären. Doch wie bewiesenermaßen Aufsteiger München ist sicher auch Nürnberg in der Lage, dem HTCU auf dessen eigener Anlage
Punkte zu stehlen.
Spielplan:
Samstag, 13. September 2014
113 UHC Hamburg – Blau-Weiss Berlin 14:00 h
114 Crefelder HTC – Münchner SC 16:00 h
115 Uhlenhorst Mülheim – Nürnberger HTC 16:00 h
116 Düsseldorfer HC – Rot-Weiss Köln 16:00 h
117 Club an der Alster – Berliner HC 16:30 h
Sonntag, 14. September 2014
118 UHC Hamburg – Berliner HC 12:30 h
119 Uhlenhorst Mülheim – Münchner SC 13:00 h
120 Club an der Alster – Blau-Weiss Berlin 14:00 h
121 Crefelder HTC – Nürnberger HTC 14:00 h
122 Düsseldorfer HC – Mannheimer HC 15:00 h
Tabelle:
1. Berliner HC
2. UHC Hamburg
3. Rot-Weiss Köln
4. Harvestehuder THC
5. Blau-Weiss Berlin
5. Münchner SC
7. Mannheimer HC
8. Nürnberger HTC
8. Uhlenhorst Mülheim
10. Crefelder HTC
11. Club an der Alster
12. Düsseldorfer HC
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