Mannheim – Nachhaltige Begrünung am Klinikum

Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar. Erweiterungsbau der Tiefgarage mit bepflanztem Flachdach

Wer nicht weiß, was ein Risalit ist, sich aber für Architektur interessiert, sollte zum Mannheimer Klinikum fahren. Im Bereich des Erweiterungsbaus der Tiefgarage, der am 21. Februar 2014 seiner Bestimmung übergeben wurde, findet sich ein solches hervorspringendes Gebäudeteil, das als Mittel der Fassadengliederung und typisches Gestaltungsornament ursprünglich bei der Entstehung des Klinikums eingesetzt wurde.

Hüfthohe Mauern und Pollersteine gliedern den Vorbau. Ihnen musste beim Umbau ganz besondere Beachtung geschenkt werden. Die einzelnen Teile wurden sorgsam zwischengelagert und finden sich mittlerweile fast in Form der ursprünglichen Gestaltung wieder vor Ort. In der Verlängerung des Risaliten bis zur Einfriedung des Geländes befand sich zusätzlich noch eine Feuerwehrzufahrt, die nach der Erweiterung der Tiefgarage auch wieder als solche hergestellt werden musste.
Gemäß dieser Anforderung hatten die Bauverantwortlichen die Tiefgaragendecke für eine Befahrbarkeit für Feuerwehrfahrzeuge von 12 Tonnen ausgelegt und auch die Wegebefestigung entsprechend ausgeführt.

Zwischenzeitlich, nachdem auch der Sommer und einiges an Geländepflege über das Objekt hinweggezogen sind, findet sich alles wieder in harmonischem und begrüntem Zustand. Für Außenstehende ist es schwierig, alleine anhand der Zahlen nachzuvollziehen, wieviel sorgfältige Planung und nachhaltige Ausführung dahintersteckt, sofern ein Gelände wie das der Tiefgarage am Klinikum wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlen soll: Notwendig waren unter anderem eine Wurzelschutzbahn, Bautenschutzmatten, vollflächig Lavaschotter in 5 – 8 Zentimetern Höhe, Vlies und Pflanzsubstrat in einer Höhe von 25 Zentimetern mit Rollrasen in den Grünbereichen. Statt des Pflanzsubstrats wurden im Bereich der für öffentliches Gebäude natürlich sehr wichtigen Feuerwehrzufahrt 15 Zentimeter Schotter und 3 Zentimeter Splitt im Verbund mit 8 cm starken Rasengittersteinen aufgebracht.

Die beiden mit dem Bau des Klinikums errichteten Rundungen, Granitsockel mit Werksteinelementen, an den Enden jeweils mit Pflanzgefäßen, entstanden soweit möglich wieder an gleicher Stelle. Auch die ursprüngliche Wegeführung wurde nochmals aufgegriffen. So kommt es zu dem harmonischen Bild, das sich dem Betrachter jetzt bietet und das so gar nicht an die umfangreiche Erweiterung der Tiefgarage erinnert. Auch eine kleine Rundreise in Sachen Botanik können Besucher und Patienten des Klinikums mittlerweile machen: Immergrüner Liguster, Japanische Blütenkirsche, Perlmuttstrauch, Duftjasmin, weißer Hibiskus und Goldteppich sind nur ein kleiner Auszug aus der Liste der Gewächse, die mittlerweile das Gelände zieren. Gesamt 2.700 Quadratmeter wurden, in Anlehnung an den Bestand, mit Wegen, Begrünung und historischen Elementen versehen.