Worms / Metropolregion Rhein Neckar – Der renommierte Künstler Achim Freyer, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, wird ab dem 13. Juli in Worms mit einer Doppelausstellung geehrt. Für diese einmalige Werkschau haben sich drei Wormser Kulturinstitutionen zusammengeschlossen: Das Nibelungenmuseum, der Kunstverein Worms und die Nibelungen-Festspiele präsentieren in Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim Freyers künstlerisches Schaffen an zwei Ausstellungsorten. Im Museum Heylshof werden vom 13. Juli bis 14. September Skizzen und Entwürfe zu Achim Freyers Ring-Inszenierungen in Los Angeles und Mannheim sowie ausgewählte Requisiten, Masken und Kostüme zu sehen sein. Der Kunstverein Worms zeigt Freyer vom 13. Juli bis 17. August hingegen als bildenden Künstler: Zu sehen sind Werke zwischen geometrischer Abstraktion und figurativer Assoziation, durch deren Verständnis sich auch die Bühnenkunst Achim Freyers erschließt.
Als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner für Schauspiel und Musiktheater ist Achim Freyer noch immer auf der ganzen Welt fast rastlos unterwegs. Wie kaum ein anderer hat er eine malerische Bildsprache auf die Theaterbühne gezaubert und seine zweidimensionalen Bilder in eine dritte und vierte Dimension versetzt. Seine Figuren scheinen der Leinwand entsprungen und agieren als reale Lebewesen auf der Bühne. Seit 1956 ist Achim Freyer als Maler (und Bildhauer) freischaffend tätig und war als bildender Künstler unter anderem an der „documenta 6“ und der „documenta 8“ in Kassel beteiligt. Manchen mag Freyers Malerei weniger bekannt sein, denn seine glänzende Theaterlaufbahn überstrahlt die Leistungen als Maler. In diesem Sinne wird die Wormser Doppelausstellung für viele Ausstellungsbesucher eine Überraschung darstellen.
Seit mehr als 50 Jahren pflegt Freyer die Malerei als eine eigenständige Kunst, meist an seinem zweiten Wohnort in der südlichen Toskana. Hier entfaltet sich eine Bildwelt zwischen abstrakter Geometrie und figurativer Gegenständlichkeit.Oft hat man Freyers durchaus rätselhafte Kunst mit dem Neoexpressionismus der 1980er Jahre in Verbindung gebracht, die nach den menschlichen Urbildern forscht und sich dabei einer ursprünglichen, vielleicht auch kindhaften Malerei bedient. Dies gilt vor allem für die seit 1996 gemalten „Köpfe“, die in beiden Teilen der Ausstellung einen großen Platz einnehmen und sich als eine Versammlung von Dämonen präsentieren.
Im Museum Heylshof sind vom 13. Juli bis 14. September die Entwürfe zu den Figuren in Wagners Ring zu sehen, zu Wotan, Siegfried, Erda, Freia und den anderen „Dämonen“ von Freyers beiden Ring-Inszenierungen in Los Angeles und Mannheim. Hinzu kommen Modelle, Ablaufpläne, Kostüme und Requisiten beider Aufführungsreihen. Im Kunstverein hingegen werden vom 13. Juli bis 17. August andere, anonyme, doch sehr verwandte Figuren und Gesichter gezeigt. Außerdem werden auch Landschaften und Interieurs sowie rein abstrakte Bilder von Achim Freyer zu sehen sein, die nicht unmittelbar mit Theaterproduktionen in Verbindung stehen. Zu den Eröffnungsveranstaltungen am 13. Juli um 15 Uhr im Museum Heylshof und um 17 Uhr im Kunstverein Worms sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Vernissage
Museum Heylshof | Sonntag, 13. Juli, 15 Uhr
Begrüßungen:
Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek
Dr. Olaf Mückain, Museumsleiter
Im Anschluss: Künstlergespräch mit Achim Freyer
Kunstverein Worms | Sonntag, 13. Juli, 17 Uhr
Begrüßung:
Petra Simon, Nibelungen-Festspiele
Einführung:
Dr. Dietmar Schuth, Ausstellungskurator
Es erscheint ein Katalog.
Kunstverein Worms
Renzstraße 7-9, 67547 Worms
Öffnungszeiten: Mittwoch 18-20 Uhr, Freitag-Sonntag 15-18 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Dauer der Ausstellung bis 17.8.2014
Museum Heylshof
Stephansgasse 9, 67547 Worms
Öffnungszeiten: Dienstag- Sonntag 11-17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 3,50 Euro, Kinder/Jugendliche 1 Euro
Dauer der Ausstellung bis 14.9.2014