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Worms – Schloss Herrnsheim und die Herrnsheimer Parklandschaft sind „national wertvolles Kulturerbe“

Worms/ Metropolregion Rhein-Neckar. Eine bewegte Geschichte haben das Herrnsheimer Schloss und seine Parklandschaft hinter sich. Einst vermutlich als Wasserburg um 1460 errichtet, wurde es nach einem Brand im Jahre 1689 ab 1711 als Barockschloss wiederaufgebaut. Einen bedeutenden Umbau erfuhr es nochmals 1809 bis 1813. Wesentlicher Bestandteil der Schlossanlage ist auch der 1788 vom berühmten Landschaftsgärtner Friedrich Ludwig von Sckell angelegte Garten im englischen Stil. Sckell beseitigte dabei die bisherige barocke Gartenanlage radikal.
Nahezu 225 Jahre lang haben sich hier seither die Gestaltungsprinzipien der klassischen Landschaftsgartenkunst so gut bewahrt, dass der Park als bedeutendster Landschaftspark in Rheinland-Pfalz gilt. Ende 2013 hat die Stadt Worms ein gut 100 Seiten umfassendes Restaurierungs- und Instandsetzungskonzept für die Schlossanlage und die Parklandschaft vorgelegt, das deren Einzigartigkeit und kulturelle Bedeutung, aber auch die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs insbesondere am Schloss herausarbeiten soll.
Über den aktuellen Stand der Arbeiten informierten sich nun Oberbürgermeister Michael Kissel und Baudezernent Uwe Franz bei einem Ortstermin mit Architekt Jürgen Hamm vom Architekturbüro „Hamm & Kowalewsky“, Architekt Karsten Bohmann vom städtischen Gebäudebewirtschaftungsbetrieb und Erich Kulling von der Abteilung 6.7 – Grünflächen und Gewässer.
Einer der großen Bausteine im Sanierungskonzept sei der Teil des Gartens, in dem das frühere Badehaus stand, erläuterte Kulling. Dieses bildet in Sckells Planung neben seinem reinen Nutzen als Rückzugs- und Erholungsraum eine reizvolle Perspektive. Der Standort des ehemaligen Badehauses, das kleine Wiesental gegenüber dem südlichen Teicharm, erinnert heute längst nicht mehr an vergangene Zeiten, als es einen optischen Höhepunkt im Garten darstellte. „Dieser Parkteil war bis zu Beginn der 1990er Jahre komplett verwildert. Die Wiesenfläche wurde seither zwar wiederhergestellt, doch zur Integration in den Park fehlen die historischen Wege, ebenso wie der Wassergraben, der das Badehaus umgeben hatte“, so Kulling. In dieser Form im späten 18. Jahrhundert entstanden, sei das Badehaus neben der Orangerie die wichtigste Parkarchitektur gewesen.

Inzwischen sind Park- und Schlossanlage von der Bundesregierung als „national wertvolles Kulturerbe“ eingestuft worden. „Diese Auszeichnung ist der Tatsache geschuldet, dass wir für Schloss und Park ein Gesamtkonzept vorgelegt haben“, betonte Oberbürgermeister Kissel. Zwischen Schloss und Parklandschaft bestehe eine untrennbare Einheit, machte auch Dezernent Uwe Franz deutlich. „Schon aus finanziellen und logistischen Gründen ist für die Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten eine Zeitschiene bis 2029 vorgesehen“, verweist OB Kissel auf die notwendige Streckung der zahlreichen Maßnahmen an Park und Schlossanwesen.

In diesem Jahr werden die Arbeiten am Wohnflügel und am Bibliotheksturm fortgeführt. Weiter sind die ersten Arbeiten für den dringend sanierungsbedürftigen Dachstuhl und die Eindeckung des „Kronenbau“ eingeplant. Auch die ersten Vorbereitungen für einen barrierefreien Zugang zum Schloss Hauptgebäude sollen durchgeführt werden. Noch in diesem Jahr sollen der Bibliotheksturm sowie die Westfassade und die Nebengebäude fertig gestellt werden. Im Keller sind die Architekten auf einige Kostbarkeiten gestoßen: „Unter anderem haben wir dort die Akroterien des Turms gefunden“, berichteten die Architekten. Diese bekrönenden Architekturelemente sollen nun wieder an den Turm angebracht werden. Auch gut erhaltene, 150 Jahre alte Klappläden sind im Keller aufgetaucht. Diese wurden bereits wieder angebracht. „Die restaurierten Klappläden stellen den historischen Zustand wieder her und sind eine schöne Bereicherung“, sind sich OB Kissel und Baudezernent Franz mit den Fachleuten einig.

Letzte Woche hat die Stadt vom Bund die schriftliche Zusage für den förderunschädlichen vorzeitigen Maßnahmenbeginn im Rahmen des Förderprogramms „national wertvolles Kulturdenkmal“ erhalten. Die ersten Ausschreibungen laufen bereits. „Damit haben wir gute Chancen, aber noch keine Garantie auf Fördermittel des Bundes und des Landes“, erläutert OB Kissel. Allerdings sei die angestrebte Förderung für die Umsetzung des Gesamtkonzeptes von maßgeblicher Bedeutung. Das Gesamtinvestitionsvolumen für alle Maßnahmen beträgt aktuell rund 9,5 Millionen Euro. Sollte die Einstufung als „national wertvolles Kulturdenkmal“ zu einer Förderung im Rahmen des gleichnamigen Denkmalpflegeprogramms führen, würde der Bund das Projekt über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich mit ca. 200.000 Euro unterstützen, das Land in einer Kofinanzierung mit weiteren ca. 100.000 Euro. Angedacht ist, dass die Stadt in den nächsten Jahren jährlich etwa 500.000 bis 600.000 Euro für den Haushalt für das Restaurierungs- und Instandhaltungskonzept einplant. Die effektive Summe, die die Stadt in den nächsten Jahren aufbringen muss, würde sich um die Fördersumme von etwa 300.000 Euro reduzieren. „Wir hoffen darauf, dass wir im optimalsten Fall von Bund und Land mit 1,5 Millionen Euro auf fünf Jahre unterstützt werden“, so der Stadtchef. Ein historisches Erbe wie das Herrnsheimer Schloss mit seiner Parklandschaft gelte es unbedingt zu erhalten. „Dieses Vorhaben haben wir mit dem umfangreichen Sanierungs- und Instandsetzungskonzept auf einen guten Weg gebracht“, ist sich der Oberbürgermeister sicher.

Bild (von links): Jürgen Hamm, Oberbürgermeister Michael Kissel, Uwe Franz, Erich Kulling und Karsten Bohmann studieren das Sanierungs- und Instandsetzungskonzept.

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