Ludwigshafen/Metropolregion Rhein-Neckar -Mit Falk Richters gelungener Dramatisierung von Michel Houellebecqs Erfolgsroman Karte und Gebiet gastiert das Düsseldorfer Schauspielhaus am Dienstag, 12.11.2013 um 19.30 Uhr im Rahmen der Festspiele Ludwigshafen im Theater im Pfalzbau. In dem mit dem renommierten Prix Goncourt ausgezeichneten und von Lesern und Medien gleichermaßen gefeierten Werk schildert Houellebecq die Geschichte des eigenbrötlerischen Pariser Künstlers Jed Martin und seine wenigen Beziehungen zu anderen Menschen und zu seinem Vater. Der Autor selbst kommt darin ausführlich vor einschließlich seiner detailliert beschriebenen grausamen Ermordung; die Handlungen weisen einige Jahrzehnte in die Zukunft und entwerfen ein teilweise sarkas¬tisch überzogenes Bild des gegenwärtigen Kunstmarktes und seiner Mechanismen, skizzieren aber auch eine nüchterne Vorwegnahme gesellschaft¬licher Entwicklungen in Frankreich.
Regisseur und Autor Falk Richter, der bereits am Schauspielhaus Zürich und an der Berliner Schaubühne gearbeitet hat, geht es bei seiner Roman-Adaption nicht um Nacher¬zählung und Vollständigkeit, sondern um die atmosphärische Übertragung der Houellebecq’schen Welt-Analyse auf die Bühne mit deren Mitteln. In der Dramatisierung steht statt Jed Martins Staffe¬lei eine Videowand im Mittelpunkt der Ereignisse: eine Produktions- wie Projektionsfläche für flüchtige Bilder, die sich immer wieder auflösen, überlagern und gegenseitig aushebeln (Bühne: Katrin Hoffmann). Mit dieser naheliegenden, treffsicheren Bühnen-Übersetzung gelingt es Richter, in distanziertem Erzählton das Inszenierungsmotiv – die permanente Produktion von Kopien – zum ästhe¬ti¬schen Prinzip zu erheben. Die Hauptrolle im Stück spielt Christoph Luser, der als Jed Martin selbst in Momenten des Erfolges immer etwas Vorläufiges, Gequältes und Widerwilliges behält. Foto:Sebastian Hoppe
Preise: 33 Euro, 28 Euro, 23 Euro, 18 Euro