Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – In der heißen Endphase der Saison kommt es an der Spitze des Tableaus der Feldhockey-Bundesliga zu direkten Duellen um die Endrunden-Qualifikation. Kann der Mannheimer HC seine Serie auch beim Harvestehuder THC weiter ausbauen? Kann Krefeld mit einem Heimsieg gegen Mülheim weiter im engen Kreis der Final-Four-Kandidaten verbleiben? Und findet Köln gegen den noch amtierenden Meister in die Erfolgsspur zurück? Das Wochenende verspricht jede Menge Spannung… Bei den EHL-Halbfinalisten von Rot-Weiss Köln befürchtet man, in der nächsten Saison womöglich mit internationalem Hockey nichts zu tun zu haben. „Der Druck ist natürlich da, und das wissen die Jungs auch“, gibt Co-Trainer Wolfgang Kluth zu. „Wir haben von den
letzten neun möglichen Punkten nur einen geholt. Damit haben wir uns selbst in eine schwierige Situation gebracht. Wir brauchen jetzt jeden Punkt, um zumindest Platz vier noch aus eigener Kraft zu erreichen. Wir hoffen, dass wir zu Hause gegen Berlin mal wieder ein Erfolgserlebnis haben werden.“
Bei den Berlinern hingegen geht es „nur“ noch darum, „die Saison ordentlich zu Ende zu spielen und in jedem der noch verbleibenden Spiele eine gute Leistung zu zeigen“, so Trainer Friedel Stupp. Die Hauptstädter erwarten zwei völlig unterschiedliche Spiele, doch leichter als in Köln werde es vermutlich auch in Frankfurt nicht. „In dieser Liga musst du wirklich in jedem Spiel an die Grenzen gehen. Ich denke, wir werden in beiden Partien voll gefordert.“
Ähnlich sieht es auch Christoph Bechmann, Trainer des Tabellenführers Harvestehuder THC, der erst die starken Mannheimer und dann die zuletzt gegen Köln erfolgreichen Nürnberger. „Wie es am Sonntag läuft, hängt ja auch von den Ergebnissen am Samstag ab. Doch wir schauen da nicht drauf. Wir wollen jeden Punkt, sind zu Hause noch ungeschlagen und wollen den Heimvorteil natürlich auch gegen diese beiden Mannschaften nutzen“, so Bechmann. „Natürlich ist gerade Mannheim ein Gradmesser, aber bei uns weiß jeder, worum es geht und wird Vollgas geben.“
Im Hinspiel, so erinnert sich MHC-Coach Torsten Althoff, sei dem HTHC keine so gute Leistung gelungen. Das könnte jetzt natürlich ganz anders aussehen. „Wir freuen uns über die Ausgangsposition, die wir jetzt haben. Das sah in der Hinrunde ja nicht unbedingt danach aus. Wenn es möglich ist, dann wollen wir unsere Serie natürlich auch in Hamburg fortsetzen und im besten Fall sogar noch am Thron der Harvestehuder wackeln.“ Doch auch die Alsteraner, Gegner am Sonntag, gehören für Althoff zu den Mannschaften, die in der Lage sind, Außergewöhnliches zu leisten, wenn es darauf ankommt. „Die sind immer unangenehm zu spielen und keinesfalls zu unterschätzen. Die Spiele sind beide gleich schwer.“ Zumal mit Fabian Pehlke ein wichtiger Offensivmann mit einer Zerrung auszufallen droht.
Beim Club an der Alster hat man die Endrunden-Teilnahme zwar noch nicht abgeschrieben, doch man weiß, dass es dafür nicht nur auf die eigenen Ergebnisse ankommt. „So lange noch was möglich ist, hängen wir uns auch dafür rein“, verspricht Coach Joachim Mahn. Samstagsgegner Nürnberg ist nicht zu unters-, in der aktuellen Situation aber auch schwer einzuschätzen. Die können locker und fröhlich aufspielen, aber das kann sich ja in beide Richtungen auswirken. Mal sehen, was uns da erwartet.“ Mannheim ist für Mahn bislang das Team der Rückrunde. Doch er erinnert sich auch, dass man das Hinspiel beim MHC „sehr unglücklich“ verloren habe. „Da sind wir natürlich auf Revanche aus.“
Beim Crefelder HTC ist man in erster Linie darauf aus, den Abwärtstrend schnellstmöglich zu stoppen. „Für uns ist Mülheim am Freitagabend schon ein Endspiel“, so Teammanager Sebastian Schwidder. „Wenn wir das verlieren, dann wird das mit der Endrunde schon verdammt schwierig.“ Hätten vor zwei Wochen die Ergebnisse noch gestimmt, nur die Leistung nicht, wäre das zuletzt in Berlin und beim UHC anders herum gewesen. Jetzt hofft man also, dass mal wieder beides zusammen kommt. „Düsseldorf am Sonntag ist in unserer Situation dann eigentlich schon ein Pflichtsieg.“
Obwohl der UHC Hamburg derzeit nur einen Punkt hinter den Endrundenplätzen rangiert, befasst man sich damit scheinbar überhaupt nicht. „Wir bleiben dabei: Auf die Playoffs schauen wir nicht“, stellt Trainer Martin Schultze klar. „Wir wollen in Frankfurt weiter Punkte sammeln. Das wird schwer genug. Dort haben wir uns immer schwer getan. Danach schauen wir mal, wie es aussieht und gehen das nächste Spiel konzentriert an.“ Verzichten muss man dabei allerdings auf Nationalkeeper Nicolas Jacobi, der erneut verletzt ausfällt. Wer denkt, beim SC Frankfurt 1880 ist stimmungsmäßig Land unter, der täuscht sich. Trainer Erik Koppenhöfer verrät: „Es klingt vielleicht komisch, aber im Moment macht es hier wieder richtig Spaß. Wir arbeiten konzentriert, das Feuer ist bei den Jungs da.“ Natürlich wolle man auch an diesem Wochenende Punkte sammeln, aber es geht nun auch darum, weiter an der Zukunft des Teams zu basteln, sich positionsspezifisch auszuprobieren und hockeytechnisch weiterzuentwickeln. „Die Leistung in den letzten drei Spielen war von der Entwicklung her schon in Ordnung. Wir haben wieder viel aufgearbeitet und uns für die beiden Heimspiele gegen den UHC und den BHC viel vorgenommen.“
Nach zwei Niederlagen am letzten Wochenende haben auch die DHC-Herren realisieren müssen, dass der Klassenerhalt nicht mehr möglich ist. Trotzdem wird die Mannschaft von Trainer Uli Bergmann sich bemühen, in den verbleibenden Spielen noch für die eine oder andere Überraschung gut zu sein. „Wir stellen den Trainingsbetrieb natürlich nicht ein und haben das Ziel, noch Punkte zu sammeln und damit die Saison einigermaßen versöhnlich zu beenden. Man nutze jetzt auch die Chance, weiter Jugendspieler stressfrei ins Team zu integrieren. Bisher haben vier Spieler aus dem Jahrgang 1996 in der Bundesliga debütiert. Der Spieltag:
Freitag, 03.05.2013
Crefelder HTC – Uhlenhorst Mülheim 20:00
Samstag, 04.05.2013
Club an der Alster – Nürnberger HTC 14:30
Harvestehuder THC – Mannheimer HC 14:30
Rot-Weiss Köln – Berliner HC 15:00
SC Frankfurt 1880 – UHC Hamburg 16:00
Düsseldorfer HC – Gladbacher HTC 16:30
Sonntag, 05.05.2013
SC Frankfurt 1880 – Berliner HC 11:00
Club an der Alster – Mannheimer HC 12:00
Gladbacher HTC – Uhlenhorst Mülheim 12:00
Crefelder HTC – Düsseldorfer HC 14:00
Harvestehuder THC – Nürnberger HTC 14:30
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