Internationaler Tag der seelischen Gesundheit – Vortag im Lesecafé der Stadtbücherei
Die Öffentlichkeit reagiert immer noch mit Unsicherheit, Vorbehalten oder sogar Vorurteilen gegenüber psychisch kranken Menschen. Dabei kann die Grenze zwischen „normal“ und „krank“ fließend sein. Selbst ein Fachmann kann diese nicht immer genau ziehen. Wer kennt Sie nicht, diese wahnsinnig Normalen, denen wir tagtäglich begegnen. Dabei gilt: Irre – sind immer nur die anderen.
Zum internationalen Tag der seelischen Gesundheit möchte sich die Stadtbücherei Frankenthal zusammen mit der Koordinierungsstelle gemeindenaher Psychiat-rie Frankenthal diesen Fragestellungen widmen. Hierzu konnte Dr. Friedrich Straub, Chefarzt der Psy-chiatrie der Stadtklinik Frankenthal als Referent gewonnen werden. Seine jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet der Behandlung psychisch kranker Menschen stellt er zur Verfügung, um auf der Grundlage von Manfred Lütz Besteller „Irre-Wir behandeln die Falschen“ zu referieren. Der Vortrag findet am Dienstag, 9. Oktober 2012 ab 16 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei Frankenthal statt. Der Eintritt ist frei.
Der Buchautor Manfred Lütz, geboren 1954, ist ein renommierter Psychologe, Theologe und Essayist und lebt in Köln. Er studierte Humanmedizin, Philosophie und katholische Theologie in Bonn und Rom. Seit 1997 ist er Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln, einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie. Dr. Lütz ist verheiratet und hat zwei Töchter. In seinen Büchern befasst er sich aus der Sicht eines Psychotherapeuten satirisch und humorvoll mit Gesundheitsthemen wie auch mit religiösen Fragestellungen. In seinem Besteller „Irre – Wir behandeln die Falschen“ führt er in die außergewöhnliche Welt der rührenden Demenzkranken, hochsensiblen Schizophrenen, erschütternd Depressiven, mitreißend Manischen und dünnhäutigen Süchtigen ein. Er holt die psychisch Kranken gleichsam aus dem professionellen Ghetto. Seine These: »Um die Normalen zu verstehen, muss man erst die Verrückten studiert haben«.