Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – Der Neubau der Riedbahnbrücke befindet sich in den letzten Zügen. „Gegen Ende der Sommerferien möchten wir die Brücke wieder für den Verkehr öffnen“, kündigte Baubürgermeister Lothar Quast am Freitag, 19. August, an. Damit gab er den Startschuss für den Verschub des 3000 Tonnen schweren Brückenkörpers, der von den Fachleuten der Firma DSD Brückenbau GmbH bis Sonntag Stück für Stück in seine endgültige Position geschoben wird. Bild: Bürgermeister Quast bei der Brücke
„Die Brücke ist in jeder Hinsicht ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Mannheim“, erklärte Quast. Projektleiter Werner Stoller unterstrich diese Aussage: „Die Schwierigkeit dieser Maßnahme besteht im extremen Zugverkehr und der starken Verkehrsbelastung aller Straßen, nicht nur von der B 44, sondern aller Zubringerstraßen.“ Umso mehr freute sich Quast, dass die Beeinträchtigung für die Bürger sich in einem überschaubaren Maß abgespielt hatten: „Nur jetzt in der Endphase mussten wir die Brücke während der Sommerferien voll sperren.“
In den vergangenen Jahren hat Mannheim große Anstrengungen für seine Brückenbauwerke unternommen, erinnerte Quast an den Neubau der Friedrich-Ebert-Brücke und des Neckarauer Übergangs. „Außerdem investieren wir in jedem Jahr einen siebenstelligen Betrag für die Kurt-Schumacher-Brücke“, so der Baubürgermeister. Auch die rund 11 Millionen Euro für den Neubau der Riedbahnbrücke reihen sich nahtlos ein. Dabei war der Neubau immer noch wirtschaftlicher als eine Sanierung des 1960/61 entstandenen Bauwerkes.
Die Abbrucharbeiten der Brücke begannen im Februar 2010. Im Dezember wurden die neuen Stahlträger der fast 59 Meter langen und 34 Meter breiten Brücke auf spektakuläre Weise der Länge nach über die Bahnstrecke verschoben. „Alleine die Stahlkonstruktion wiegt 700 Tonnen, aber wir mussten die Fahrbahnplatte gleich verlegen, damit schon ein Teil des Verkehrs über die neue Brücke geführt werden konnte“, erklärte Projektleiter Werner Stoller. Durch den reinen Beton der Straße erhöhte sich das Verschiebegewicht auf 3000 Tonnen.
Der Straßenbau der Brücke werde Ende Oktober endgültig abgeschlossen sein, kündigte Quast an. Pflanz- und Restarbeiten an der Beleuchtung schließen sich, praktisch unbemerkt von der Bevölkerung, noch an.
Doch zunächst einmal näherte sich die Riedbahnbrücke Zentimeter für Zentimeter ihrem vorgesehenen Standort. „Wir bewegen uns mit einer Geschwindigkeit von drei bis fünf Metern in der Stunde“, erläuterte Stoller das Prozedere im so genannten „Push&Pull-Verfahren“ auf der 18-Meter langen Strecke. „Brückenarbeiten sind eben immer spektakulär“, kommentierte der Baubürgermeister und freute sich außerdem über einen Gewinn für das Stadtbild: „Die neue Bogenbrücke hat eine sehr ansprechende Ästhetik.“