Sinsheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Volleyball 1. Bundesliga SV Sinsheim“ – „Nagelprobe zum Jahresauftakt gegen USC Münster“
Der Optimismus beim Team des SV Sinsheim ist zurück gekehrt, nach dem Spiel in Wiesbaden gab es eine intensive Aussprache, bei der Vieles zutage trat, Kritik geübt wurde und auch ein paar Tränen flossen. „Auch ich musste einiges einstecken, aber das war wichtig und ist richtig und zeigt mit welcher Motivation und Leidenschaft die Spielerinnen bei der Sache sind“. Rudi Sonnenbichler hat sich in diesen Tagen viele Gedanken gemacht, aber der Blick ist wieder nach vorne gerichtet, der Bundesligaalltag mit dem eng gesteckten Zeitplan lässt zum Verweilen keine Zeit. In der vergangenen Spielzeit hätte man sich gegen die Topteams nicht so viele Gedanken gemacht, aber heuer will man mehr erreichen. Auch Spielführerin Julia Prus war enttäuscht vom Spiel „Es war schade, dass wir eingebrochen sind, wo wir doch schon so viele gute Spiele gemacht haben“. Aber sie sieht auch die enorme Belastung der vergangenen Monate, in der so gut wie nie 12 einsatzfähige Spielerinnen trainieren oder spielen konnten. „Wir sind alle sehr kaputt und angeschlagen und müssen auf die Belastung aufpassen, wir dürfen uns nicht überreizen“. Daher standen am Dienstag eher regenerative Dinge auf dem Trainingsplan, am Mittwochmorgen setzte sich das Team nach Bern in Bewegung. Dort gab es ein Freundschaftsspiel gegen den Schweizer Vizemeister Volley Köniz, welches mit 3:1 gewonnen wurde. Es klappt also wieder, im Spätjahr wurden zwei Vergleiche gegen die Schweizer mit 1:3 verloren. „Wir haben viel probiert und unterschiedliche Aufstellungen getestet“ so eine zuversichtliche Julia Prus. Am Donnerstag gibt es in Bern ein Turnier mit Volley Köniz und dem TSV Düdingen.
Am Freitag geht’s zurück nach Sinsheim, individuelles Krafttraining und Reha-Maßnahmen, dann können die Spielerinnen den Jahreswechsel begehen, der sicher ruhiger ausfällt, denn bereits an Neujahr ist am Nachmittag das erste Training.
„Wir müssen weiter machen und haben gegen Münster etwas gut zu machen“ Julia Prus gibt sich zuversichtlich für das Spiel am Sonntag 15 Uhr in der Messehalle, „wir packen uns an der eigenen Nase und blicken nach vorne“.
Jetzt kommen die schlagbaren Gegner, Rudi Sonnenbichler pocht auf den ersten Heimsieg der Saison. „Wir müssen auch auf die Tabelle schauen und für eine Überraschung sorgen“.
Das Spiel wird zur Nagelprobe für beide Teams, der USC Münster hinkt den eigenen Ansprüchen bislang hinterher. Die optimistischen Ziele des Präsidenten Matthias Fell (Pokalfinale und Playoffs) sind in weite Ferne gerückt und nach der jüngsten 1:3 Niederlage in Hamburg sprach auch der Trainer Axel Büring von der „bittersten Niederlage bisher“. „Die Annahme funktioniert weitestgehend, aber der Angriff macht nicht die nötigen Punkte“ klagte auch Libera Linda Dörendahl. „Es ist ärgerlich, dass wir den Sack nicht zu machen, wir lassen uns zu schnell verunsichern“ weiß auch die Diagonale Kristin Kasperski zu resümieren.
Rudi Sonnenbichler sprach vor der Saison noch von der Rolle des Hechts im Karpfenteich, den die Münsteraner unter den Topteams spielen könnten. Mit der Kroatin Hana Cutura, der Tschechin Michaela Jelinkova, der Belgierin Gwendoline Horemans und den Nationalspielerinnen Andrea Berg, Linda Dörendahl und Lea Hildebrand, U 20-Weltmeisterin Ines Bathen und Militär-Weltmeisterin Kristin Kasperski haben die Westfälinnen etliche Hochkaräter in ihren Reihen.
Die Zuschauer können sich auf einen heißen Tanz zum Jahresauftakt am Sonntag um 15 Uhr in der Messehalle 6 freuen und ihrem SV Sinsheim die nötige Rückenstärkung geben.
Weitere Infos unter www.sv-sinsheim.de
-ska-