Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Weniger Meldungen zur Kindeswohlgefährdung in Mannheim
Im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie – Jugendamt – der Stadt Mannheim gab es im Jahr 2009 474 Meldungen zur Kindeswohlgefährdung. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 119 Meldungen weniger.
Dieser Rückgang könnte unter anderem auf die größere Sicherheit der Fachkräfte in der Risikoeinschätzung zurückzuführen sein, denn dadurch fallen weniger „voreilige“ Meldungen an. Dies stimmt Gabriele Warminski-Leitheußer zwar positiv, aber „von einer geringeren Gefahr für Kinder und Jugendliche kann trotzdem nicht ausgegangen werden“, so die Jugenddezernentin. Außerdem bleibe abzuwarten, ob sich diese Entwicklung in 2010 fortsetze.
Die meisten Mitteilungen kommen weiterhin aus Institutionen wie zum Beispiel Kindergärten oder Schulen. Jeder fünfte Fall wurde als außerordentlich dringlich („sofort bearbeiten“ – am selben Tag) eingeschätzt und weitere 18 Prozent als sehr dringlich (innerhalb 24 Stunden). 47,5 Prozent der Mitteilungen bezogen sich auf bereits bekannte Fälle. Bei zwei Dritteln der Fälle mussten weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Inobhutnahme eingeleitet werden.
Der Schwerpunkt der Meldungen liegt klar auf den Kindern: Kleinkinder bis zu drei Jahren machen 36,8 Prozent aller Meldungen aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 6,2 Prozent mehr. Der Altersschnitt lag 2009 bei 4,6 Jahren. Dieser ist zum Vorjahr um 3,1 Jahre gesunken. Das heißt, die in den Blick genommen Kinder sind jetzt deutlich jünger als noch im Jahr 2008. Hier zeigen sich Effekte des Ausbaus der „Frühen Hilfen“ und „Willkommen im Leben“.
MEHR AKTUELLE TOPMELDUNGEN
