Ludwigshafen- Friesenheim / Metropolregion Rhein-Neckar – will seinen Lauf in Groß-Bieberau fortsetzen
(gek) Nach einem spielfreien Wochenende, die Partie gegen Erlangen wurde auf den 21. April 2010 verlegt, packen die Handballer der TSG Friesenheim erneut ihre Sporttaschen. Ihre Anreise ist die kürzeste in der laufenden Saison, denn das 13. Auswärtsspiel führt die Truppe von Thomas König in den hessischen Odenwald nach Groß-Bieberau.
Als im Januar die Meldung über den Ticker lief, dass Dennis Rybakov, Groß-Bieberaus torgefährlichster Akteur, sich bei einem Unfall einen Bruch des Schienbeins und eine doppelte Fraktur des Fußgelenks zugezogen hatte und die Saison für den Rechtshänder nach 18 Partien frühzeitig zu Ende war, dachten nicht wenige an einen kaum vermeidbaren Abstieg aus der 2. Bundesliga. Die Südhessen rangierten zu Beginn der Winterpause mit 13:23 Zählern auf Relegationsplatz 16, hatten damit nur einen Punkt mehr auf ihrem Konto als Coburg und fünf mehr als der Letzte Leichlingen. Der Ausfall des wurfgewaltigen Rückraumspielers für den zweiten Teil der Runde war in die Kategorie “Worst Case” einzuordnen. Doch die Schwarz-Gelben kompensierten das Fehlen von Dennis Rybakov erstaunlich gut. “Das zeigt, dass die Mannschaft Potenzial hat”, erläutert Jürgen Pfliegensdörfer, Pressechef der Odenwälder. “Die, die bisher nicht zum Zug gekommen sind, wie Schubert und Konrad, haben nun sehr viel größere Spielanteile erhalten, was dem Trainer insgesamt Variationsmöglichkeiten lässt.” Insbesondere Maximilian Schubert trat aus Rybakovs Schatten, zeigte sich in bestechender Form und erhielt kürzlich einen 2-Jahres-Vertrag bei FRISCH AUF! Göppingen. Aber auch Mathias Konrad bot starke Leistungen und seine Treffer halfen mit, wichtige Punkte einzufahren. So zuletzt in Saarlouis, als der 26-Jährige beim 29:28-Erfolg 11 Mal einnetzte.
Dies waren nicht die einzigen Big Points, die sich die Göttmann-Auswahl nach der Winterpause erkämpften. In Coburg ergatterten Florian Bauer & Co einen Punkt. Danach besiegte das Team um die Ex-Friesenheimer Felix Beck und Andreas Neumann Obernburg und anschließend gewann es in Essen. Durch den jüngsten Zweier in Saarlouis kletterte Groß-Bieberau auf Rang 13 und schloss zu Aue auf. “Die Punkte in Essen haben extrem gutgetan”, offenbart Pfliegensdörfer, der folgende Stärken bei Groß-Bieberau herausstellt: “Die Mannschaft fightet ohne Ende, wie zuletzt in Saarlouis. Sie ist ein verschworener Haufen, das Team steht im Vordergrund.” Das beweist auch Dennis Rybakov. Der spielfähige Shooter, in der Vorsaison mit 194 Toren in 33 Begegnungen unter den sechs besten Torschützen, unterstützt seine Kollegen von außerhalb der Platte. “Dennis ist bei den Spielen immer dabei, er gibt der Mannschaft somit Rückhalt, das hilft ungemein”, erklärt Pfliegensdörfer.
Für Philipp Grimm sind Spiele gegen Groß-Bieberau noch immer etwas Besonderes. Friesenheims torgefährlicher Linksaußen war 2005 zur TSG Groß-Bieberau in die 2. Bundesliga gewechselt und trug für zwei Spielzeiten das Dress der Hessen. Philipp Grimm hat in Felix Kossler seinen besten Freund und begutachtete seinen früheren Club zuletzt gegen Bittenfeld. “Wir fahren mit Respekt nach Groß-Bieberau, das ich nach wie vor als heimstark einschätze. Die erste Sieben ist eine sehr gute Mannschaft, wobei wir in der Breite besser aufgestellt sind. Unser Ziel ist klar, wir wollen gewinnen. Wenn wir komplett sind, müsste das auch klappen.”
Friesenheims Coach Thomas König muss weiterhin auf zwei Linkshänder verzichten. Neben Mindaugas Veta muss auch Jan-Lars Gaubatz passen, für den ein Einsatz in Groß-Bieberau zu früh kommt. Zudem fällt Andreas Friedrich weiterhin aus. Fraglich bis zuletzt waren Torwart Kevin Klier und Gunnar Dietrich, doch die beiden Leistungsträger bekamen im Abschlusstraining grünes Licht. Die Pfälzer, die von etlichen Fans begleitet werden, wollen ihre Auswärtsstärke (16:8 Punkte) auch im Hessischen unter Beweis stellen und ihren Lauf fortsetzen, denn zehn der letzten elf Spiele bestritt der letztjährige Vizemeister erfolgreich.
Eine Info in eigener Sache: Für das dann folgende Spitzenspiel der König-Formation gegen den Bergischen HC wird es einen Vorverkauf geben (TSG Friesenheim, Geschäftsstelle, Dienstag, 23. März 2010, und Donnerstag, 25. März 2010, 17 bis 19 Uhr, Tel.: 0621/628170).
Die Begegnung in der Groß-Bieberauer Großsporthalle leiten Martin Franz aus Mommenheim und Hartmut Gentes aus Kirkel. Der Anwurf ist am Samstag, 20. März 2010, um 18:30 Uhr.