Mannheim/Metropolregion Rhein-Neckar.Wie gelingt nachhaltige Stadtentwicklung?
„Städtische Transformation, Strukturwandel und Nachhaltige Stadtentwicklung“ – so lautet das diesjährige Thema des Deutsch-Chinesischen Bürgermeisterprogramms. Vom 22. Oktober bis 6. November reisen Bürgermeister und Parteisekretäre chinesischer Großstädte sowie weitere hochrangige Führungskräfte durch Deutschland und informieren sich über Themen wie Industrie 4.0, Innovationsförderung sowie nachhaltige Energie. Ihren ersten Stopp legte die Delegation in der Metropolregion Rhein-Neckar ein. Beim Bürgermeisterforum in Ludwigshafen am Dienstag, 25. Oktober, diskutierten deutsche und chinesische Bürgermeister über aktuellen Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung. Bürgermeister Michael Grötsch stellte den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Mannheim vor.
„In Mannheim hat sich in den letzten 20 Jahren ein erheblicher Strukturwandel vollzogen“, erklärte Grötsch seinen deutschen und chinesischen Kollegen. Die Ansprüche und Bedarfe von Unternehmen wie auch von Bürgern haben sich in den letzten Jahren geändert. „Daher ist es eine der zentralen Aufgaben unserer Wirtschaftsförderung, mit den Bestandsunternehmen in Mannheim in ständigem Kontakt zu stehen, um zu erfahren, welche Standortfaktoren für sie besonders wichtig sind.“ Gleichzeitig soll für Hochschulabsolventen ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld geschaffen werden. „Sie sind unsere Fach- und Führungskräfte von morgen, die gefördert werden müssen, damit Mannheim eine starke Stadt mit einer florierenden Wirtschaft bleibt“, so Grötsch.
Fragen nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der Finanzierung von Bildung waren Gegenstand der anschließenden Diskussion. Beide Bereiche sind wichtige Faktoren für die Innovationskraft einer Stadt, da der Mittelstand die Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung trägt, so das Fazit des Austausches zum Thema „Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Stadt“.
Ziel des Bürgermeisterprogramms ist es, über nationale Grenzen hinweg einen Wissenstransfer, Kooperationen sowie Netzwerkbildungen zu ermöglichen, um die vielen Kontakte, die auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zwischen chinesischen und deutschen Kommunen bestehen, zu fördern und Gelegenheit für einen konstruktiven fachlichen Dialog zu schaffen. Während des Bürgermeisterforums in Ludwigshafen wurden innovative Zukunftskonzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung diskutiert. Darüber hinaus wird das Treffen als Instrument der Völkerverständigung begriffen, um Partnerschaften auch auf kultureller Ebene zu fördern.
Während ihres 5-tägigen Aufenthaltes in der Metropolregion Rhein-Neckar wird die chinesische Delegation auch von der Bombardier Primove GmbH in Mannheim empfangen. Noch bevorstehende Stopps sind das Ruhrgebiet sowie Berlin und Magdeburg.
Organisiert wird das Bürgermeisterprogramm von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kooperation mit der Chinesischen Bürgermeistervereinigung und der Unterstützung des Deutschen Städtetags. Das Programm wird seit 35 Jahren durchgeführt.