Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar – „Der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf ist eine wichtige Weichenstellung für den weiteren beruflichen und persönlichen Lebensweg junger Menschen“, verdeutlicht Dr. Ulrike Freundlieb, Bürgermeisterin für Bildung, Jugend und Gesundheit, auf der Pressekonferenz im Vorfeld der 18. Last-Minute-Ausbildungsplatzbörse am 12. September, 14 bis 16 Uhr, in der Bundesagentur für Arbeit, die Bedeutung eines koordinierten Übergangsmanagements, „nicht immer und nicht bei allen gelingt dieser Übergang reibungslos.“ Darum wendet die Stadt Mannheim allein 2014 rund 1,3 Millionen Euro auf, um Schülerinnen und Schüler an Förderschulen, Werkrealschulen, Realschulen und beruflichen Schulen individuell bei Orientierung, Berufsvorbereitung und Ausbildungsplatzsuche zu unterstützen.
Individualisierter Unterricht und praktisches Lernen
Als eine von vier Modellregionen im Landesmodellversuch „Neugestaltung des Übergangs von der Schule in Ausbildung“ wird in Mannheim die enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Agentur für Arbeit, Kammern, Bildungsträgern und Stadtverwaltung weiter ausgebaut. „Neben einer Intensivierung der Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen und einer kommunalen Koordination der einzelnen Maßnahmen und Akteure geht es um einen neuen Schulversuch“, erklärt die Bürgermeisterin, „hierbei werden Jugendliche ohne oder mit schlechtem Hauptschulabschluss durch individualisierten Unterricht einerseits und durch praktisches Lernen im Betrieb andererseits auf die Ausbildung vorbereitet.“ Ausbildungslotsen an Werkrealschulen, die Schülerinnen und Schüler der Klassen neun und zehn durch individuelle Beratung unterstützen, sind ein weiterer Schwerpunkt der städtischen Maßnahmen. Seit dem Schuljahr 2013/2014 finanziert die Stadt dafür jeder der zwölf Werkrealschulen in Mannheim eine halbe Stelle. Auch bei notwendigen Umstrukturierungen der Bildungswege in Reaktion auf die Dynamik der Bildungslandschaft werden diese Kapazitäten erhalten und auf Realschulen übertragen.
Doch nicht nur als Schulträger, auch als Arbeitgeber stellt sich die Stadtverwaltung ihrer Verantwortung und legt einen hohen Wert auf Ausbildung. Durchschnittlich jedes Jahr wird ein neuer Ausbildungsberuf geschaffen, 2014 war es der des Berufskraftfahrers: „Erst kürzlich konnten wir 211 neue Auszubildende, Studierende und Praktikanten begrüßen“, freut sich Dr. Freundlieb über den jüngsten Einstellungsjahrgang, „insgesamt bietet die Stadt Mannheim damit rund 450 Nachwuchskräften eine Perspektive.“
Netztwerk zur Stärkung des Übergangsmanagements
Seit 1997 arbeiten unter der Leitung von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz 20 Institutionen im Arbeitskreis Ausbildungsoffensive Mannheim mit dem Ziel, die hiesige Ausbildungssituation insbesondere von Jugendlichen aus Werkrealschulen und dem Berufseinstiegs- und Berufsvorbereitungsjahr zu verbessern, kontinuierlich zusammen. „In den vergangenen Jahren haben wir ein konstantes Netzwerk zur Stärkung des Übergangsmanagements Schule – Beruf geschaffen“, freut sich Dr. Freundlieb, „wobei das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure auf der praktischen Ebene durch eine Koordinierungsgruppe ständig weiterentwickelt wird.“
Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die Last-Minute-Ausbildungsplatzbörse, bei der Jugendlichen noch eine letzte Chance auf einen Ausbildungsplatz für 2014 ermöglicht wird, und die noch suchenden Betriebe bei der Gewinnung geeigneter Auszubildender und künftiger Fachkräfte unterstützt werden. „Ich möchte an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Apell richten“, rief die Bildungsdezernentin auf, „falls sie noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, unsere gemeinsame Börse am 12. September zu besuchen.“
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