Mannheim/ Metropolregion Rhein-Neckar – Am 1. August 2013 trat der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Unter-Dreijährige in Deutschland in Kraft. Ein Jahr später hat sich die Situation zwar leicht entspannt, viele Firmen müssen jedoch immer noch selbst Kinderbetreuungsangebote für ihre Mitarbeiter organisieren. Längere Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten, flexiblere Betreuungszeiten sowie mehr Schulhort- und Ganztagsschulplätze:
Diese Aspekte stehen auf der Prioritätenliste der Unternehmen ganz oben, wie das aktuelle Unternehmensbarometer „Am Ball bleiben – Kinderbetreuung flexibilisieren und ausbauen“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt. So sehen 70 Prozent der befragten Arbeitgeber ihre betrieblichen Abläufe durch die aktuellen Betreuungszeiten von der Krippe bis zur Schule eingeschränkt. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar zeigen die Umfrageergebnisse deutlich die Diskrepanz zwischen Betreuungsangebot und Lebensrealität vieler Arbeitnehmer. So müssen in mehr als zwei Dritteln der Fälle Mitarbeiter wegen fehlender Nachmittagsbetreuung ihre Arbeitszeiten reduzieren. Noch schwieriger wird die Situation in den höheren Positionen: Mehr als die Hälfte der Firmen (55 Prozent) stößt bei deren Besetzung mit Müttern auf Schwierigkeiten. Denn die Anforderungen an eine Führungskraft lassen sich selten mit einer klassischen Halbtagsstelle am Vormittag vereinbaren. Mehr als jedes siebtes Unternehmen berichtet sogar von erheblichen Problemen – so viel wie in keiner anderen Antwortkategorie. Die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie müsse durch die Politik viel deutlicher als bisher berücksichtigt werden, so die IHK Rhein-Neckar.
Die komplette DIHK-Umfrage kann unter www.rhein-neckar.ihk24.de, Dokumentnummer 159702 abgerufen werden.