Walldorf / Metropolregion Rhein-Neckar – Sechs Mitglieder der Künstlergruppe Walldorf stellen im Rathaus Walldorf aus und haben eine umfangreiche Werkschau unter dem übergreifenden Thema „Alles fließt“ zusammengestellt. Beigeordneter Otto Steinmann freute sich bei der Vernissage am 5. Juli, Günther Hansen, Herbert Hügens, Gottfried Keim, Dieter Köster, Marie-Paule Kramer-Fraikin und Andrea Tewes begrüßen zu können, die eine große Anhängerschaft haben, waren die Reihen im Foyer des Rathauses doch alle gefüllt.
Auch die Stadt hat den Weg der Künstlergruppe, die früher als „Malergruppe“ bekannt war, begleitet und es sei, so Steinmann, eine gute Tradition, dass das Rathaus Ausstellungsort der Künstlergruppe geworden sei. Zu deren malenden Mitgliedern hätten sich inzwischen auch Skulpteure, Bildhauer und Keramiker gesellt. Das Rathaus-Foyer besitze nicht nur eine gute Akustik, was ahand des musikalischen Vortrags des Ensembles „kreuz und quer“ schon bewiesen worden sei, sondern biete auch viel Raum für die Präsentation von Bildern und Skulpturen, stellte Steinmann fest. Das in Beton gegossene Rathaus, das für Beständigkeit und Nachhaltigkeit stehe, sei ein guter Ort, um eine Ausstellung zu zeigen, die sich mit der Bewegung auseinandersetze, meinte Otto Steinmann schmunzeln, „ohne damit sagen zu wollen, dass wir uns im Rathaus nicht weiterentwickeln würden“. Auf die Vielfalt der Werke, die er lobte, ging anschließend Philine Maurus-Bujard, selbst Künstlerin, ausführlich ein.
Sie bezog sich angesichts des Titels „Alles fließt“ auf Heraklit, der mit „Panta rhei“. meinte, dass man niemals zweimal in denselben Fluss steigen könne. Sie attestierte den Mitgliedern der Künstlergruppe, dass sie mit diesem Thema einen hohen Anspruch an sich gestellt hätten. Philine Maurus-Bujard verstand es, die vielen Aspekte des von der Künstlergruppe gewählten Themas aus den einzelnen Werken herauszufiltern. Während Günther Hansen annähernd realistisch die Natur darstelle, beobachte zum Beispiel Herbert Hügens den fließenden Verkehr und die vielfältigen Bewegungen der Menschen. In Gottfried Keims Bildern erkannte sie das Fließen und dann das Erstarren der Erdgeschichte, während Dieter Köster irritierend und humorvoll bedrohlich schwankenden Häuser zeige. Bei Marie-Paule Kramer-Fraikin fliege oder fließe der Zuschauer noch höher als die dargestellte Möwe und der Stein, den Andrea Tewes bearbeitet habe, sei einstmals flüssige Materie gewesen. „Finden Sie das Fließen“, empfahl sie dem Publikum und hatte die Gäste des Abends sicherlich sehr neugierig gemacht auf einen ausgiebigen Rundgang. Das Ensemble „kreuz und quer“ mit Annette Eckert, Jutta Stempfle-Stelzer, Andrea und Holger Lehmann, Klaus Ronellenfitsch und Armin Stelzer, der etwas später zur Gruppe stieß, untermalte die Vernissage mit A-cappella-Gesang, auch dieser fließend und bewegend. Die Ausstellung ist noch bis 31. August im Rathaus zu sehen.