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Neustadt – “Gurs 1.319 km” zum Gedenken an die Unmenschlichkeit

Im zeitlichen Kontext der diesjährigen „Woche der Brüderlichkeit“ wurde ein Wegweiserschild „Gurs“ im Bereich des Bahnhofsvorplatzes aufgestellt. Das Schild mit der Entfernungsangabe erinnert an die Deportation von mehr als 50 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus Neustadt an der Weinstraße im Oktober 1940 in das südfranzösische Internierungslager am Fuße der Pyrenäen.

Auf Betreiben des in Neustadt residierenden pfälzischen Gauleiters der NSDAP, Josef Bürckel, wurden in den frühen Morgenstunden des 22. Oktober 1940 Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens aus dem Schlaf gerissen, verhaftet und nur mit dem Notwendigsten ausgestattet zum Bahnhof verbracht. Von Ludwigshafen aus wurden sie dann zusammen mit weiteren rund 800 pfälzischen und 145 saarländischen Juden mit dem Zug nach Frankreich deportiert. Über die in Gurs herrschenden katastrophalen hygieni-schen Zustände und die mangelhafte Verpflegung liegen zahlreiche erschüt-ternde Augenzeugenberichte vor. Viele der Lagerinsassen starben aufgrund der entsetzlichen Lebensverhältnisse bereits in den Herbst- und Wintermona-ten des Jahres 1940, vor allem Kranke, Kinder und Alte. Für viele aber war Gurs nur eine Zwischenstation auf dem Weg in die Vernichtungslager des Ostens. Allein 314 von ihnen kamen nachweislich nach Auschwitz. Die Deportation der pfälzischen Juden bedeutete das Ende der jüdischen Gemein-den in den Städten und Dörfern der Pfalz, die 1933 noch 6.487 jüdische Ein-wohner zählten.

Dank der Bemühungen von Eberhard Dittus vom Förderverein NS-Gedenkstätte konnte am 17. März 2011 dieses Hinweisschild aufgestellt werden. Es soll nicht nur an den vom Bahnhof ausgehenden Leidensweg der deportierten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern. Wie Beigeord-neter Georg Krist in Vertretung des Oberbürgermeisters erklärte, wird damit in Neustadt an der Weinstraße ein weiterer Ort geschaffen, an dem Ge-schichtsunterricht in anschaulicher Weise stattfinden kann – wo sich die Menschen mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte anschaulich und intensiv auseinandersetzen können und auch sollen.

Für die Jüdische Gemeinde der Rheinpfalz sprachen und beteten deren Kan-tor Gidel Schamir und deren Geschäftsführer Daniel Nemirowski. Für die musikalische Begleitung sorgten Frauke Dittus an der Flöte sowie Georg Strecker mit seinem Lied „Schalom“

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