Hochdorf/ Rhein-Pfalz-Kreis/ Metropolregion Rhein-Neckar.
Der TV Hochdorf muss wohl langsam aber sicher seine Ambitionen auf einen DHB-Pokal-Startplatz begraben. Gegen den VfL Pfullingen setzte es eine empfindliche 21:28-Heimniederlage. Bester Werfer der Pfalzbiber war Tim Götz mit fünf Treffern.
Nach der Niederlage, die vor allem in dieser Höhe nicht eingeplant war, wird es für den TVH nun schwer, das selbst gesteckte Saisonziel noch zu erreichen. In zwei Wochen geht es zwar zum Tabellenvorletzten VTV Mundenheim, doch in den letzten beiden Saisonspielen gegen die SG Nußloch (Tabellenerster) und beim TSB Heilbronn-Horkheim (Zweiter) sind die Grün-Weißen krasser Außenseiter. Da die zweiten Mannschaften vom HBW Balingen/Weilstetten und der SG Kronau/Östringen nicht für den Pokal-Wettbewerb spielberechtigt sind, würde sogar Platz acht reichen, um daran teilzunehmen. Doch das Mittelfeld ist so dicht zusammengerückt, dass man selbst den Tabellen-13. TuS Fürstenfeldbruck in dieser Hinsicht noch nicht gänzlich abschreiben sollte.
Auch der VfL Pfullingen, vor dem Spiel Elfter, nun Neunter, hat noch gute Chancen, auf einem der begehrten Plätze zu landen. In den ersten Minuten im Spiel hatten die Echazkrokodile gegen die Pfalzbiber jedoch mehrmals das Nachsehen und gerieten in Rückstand. Erst als sich der TVH mit der zweiten Zeitstrafe nach nicht einmal acht gespielten Minuten selbst schwächte, kamen die Gäste ins Spiel. Aus einem 4:3 wurde ein 4:8; nach mehr als sieben torlosen Minuten konnte Benedikt Bayer schließlich wieder für seine Farben einnetzen.
Gegen die Deckungsvarianten der Pfullinger sowie ihren im Spielverlauf immer stärker werdenden Torwart Simon Tölke fanden die Hochdorfer in dieser Phase zu wenige Lösungen. Beim Stand von 7:12 nach 24 Minuten nahmen die Gäste jedoch ein wenig das Fuß vom Gas und der TVH wurde etwas besser. Durch einen 4:0-Lauf vor der Pause waren die Vorderpfälzer plötzlich wieder mitten in der Partie. Gäste-Trainer Till Fernow hielt nach eigener Aussage aufgrund des Schlendrians seiner Mannschaft eine laute Kabinenansprache.
Doch diese sollte Wirkung zeigen. Zwar war die Begegnung unmittelbar nach dem Seitenwechsel absolut ausgeglichen, doch mit der Zeit übernahmen die Gäste aus Baden-Württemberg das Kommando. Nachdem aus einem 14:14 ein 14:17 wurde, konnten die Pfalzbiber mit einem eigenen Dreierschlag nochmal kontern, aber als dann der VfL wiederum drei Treffer in Serie erzielte, war der Widerstand der Heimmannschaft gebrochen. Auf mehr als vier Treffer sollten die Hochdorfer in der restlichen Spielzeit nicht mehr herankommen. Etliche technische Fehler, ausgelassene Chancen und teilweise dilettantisches Defensivverhalten verhinderten ein weiteres Comeback.
Am Ende konnten sich die Gäste sogar noch auf sieben Tore absetzen; 21:28 lautete der Endstand — zu hoch, meint Fernow. Doch TVH-Trainer Stefan Bullacher interessierte das nur wenig; er war enttäuscht mit der Leistung seiner Mannschaft, die er für zu wenig für die Dritte Liga erachtete. »Von unserer Seite aus hatte das mit Drittliga-Handball nicht so furchtbar viel zu tun. Jetzt hängt es an uns, dass wir das ändern müssen. Wir haben noch drei Spiele, aber ich habe schon das Gefühl, dass wir uns in der Zwischenrunde zur nächsten Saison befinden und wir ein Benefizspiel in der Vorbereitung absolviert haben.«, sagt er.
Über Ostern hat seine Mannschaft jetzt spielfrei. Nach zwei Niederlagen in Serie ist das wohl auch gut so. Am Freitag, den 21. April, geht es dann um 20 Uhr bei den VTV Mundenheim weiter. Die Ludwigshafener wollen ihre Minimalchance auf die Abstiegsrelegation wahren und sich wohl grundsätzlich auch gut gegen den geographischen Nachbarn verkaufen. Gerade nach den letzten beiden Auftritten der Pfalzbiber wird die Tabellenposition nur eine Zahl auf einem Blatt Papier sein. Deshalb sagt Bullacher auch: »So etwas wie heute darf uns nicht wieder passieren.« Er fügt hinzu: »Und wird es auch nicht!«
Für den TV Hochdorf spielten: Kovacin, Schulte – Claussen (4), Götz (5/3), Schwenzer (3) – Bayer (2), Lanninger (1) – Sorda (1) – Bühler, Novo (3), Klug (1), Klee (1).
Für den VfL Pfullingen spielten: Tölke, Schlipphak – Thiemann (4/1), Schliedermann (6/1), Keupp (2) – Friedrich (4), Klusch (3) – Hipp (4) – Wittlinger (2), Breckel (3), Jabot, Hertwig, Hiller.
Text: Tobias Faller
Bild: Milo Foto