Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar – Am Samstag, 9. Mai 2015, dem internationalen Tag des Fairen Handels, veranstaltet der Weltladen Speyer von 10 bis 14 Uhr vor seinem Geschäft in der Korngasse eine Aktion zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Menschenrechtsverletzungen sind bei der Produktion von Konsumgütern, wie Südfrüchten, technischen Geräten oder Kleidung, an der Tagesordnung. Auch deutsche Unternehmen sind daran im Ausland beteiligt oder profitieren davon. Unternehmen beuten Menschen und Umwelt aus, weil sie nicht dafür haftbar gemacht werden können. Aktuell ist es nämlich nur schwer möglich, international handelnde Unternehmen bei Menschenrechtsverstößen und Umweltschäden zur Rechenschaft zu ziehen. Mit seiner Aktion will der Weltladen auf diesen Skandal aufmerksam machen.
Gunter Grünenthal, Vorstand der Initiativgruppe Eine Welt e.V. fordert: „Der deutsche Staat muss endlich einen verbindlichen Rahmen für Unternehmen schaffen, der die sorgfältige Achtung von Menschenrechten entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette einschließt. Arbeiter am Ende der Lieferkette müssen diese Rechte in Deutschland einklagen können. In Österreich ist das jetzt schon möglich.“ Mit einer Unterschriftenaktion möchten die Aktiven der deutschen Weltläden Bundeskanzlerin Merkel und Bundesaußenminister Steinmeier auffordern, ein Gesetz zu erlassen, mit folgenden 3 Punkten:
1. das deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt entlang der gesamten Lieferkette zu identifizieren, negativen Auswirkungen entgegenzuwirken und eingetretene Schäden zu beheben,
2. klarstellt, dass Unternehmen für eingetretene Schäden haftbar gemacht werden können, wenn sie die Einhaltung dieser Sorgfaltspflicht nicht nachweisen können,
3. Betroffenen aus dem Ausland ermöglicht, deutsche Unternehmen wegen der Verletzung der gebührenden menschenrechtlichen Sorgfalt vor deutschen Gerichten verklagen zu können.
Die gesammelten Unterschriften werden der Weltladen-Dachverband und das Forum Fairer Handel im Winter 2015 an die Bundesregierung überreichen und sie damit in den Dialogprozess zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte einbringen.