Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – „Auch wenn die Arbeitsmarktdaten weiterhin recht gut sind, darf nicht übersehen werden, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit vom Armutsrisiko betroffen sind“, bemerkt der AWO Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff angesichts der heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitslosenzahlen für August. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt würde zu einem großen Teil von Beschäftigungsverhältnissen im Niedriglohnbereich getragen. Dieser stelle entgegen den Behauptungen der Initiative für soziale Marktwirtschaft (INSM) keinesfalls ein „Sprungbrett“ für die Betroffenen dar. Für viele Beschäftigte reiche der Verdienst nicht zum Leben. „Der Staat darf nicht länger Armutslöhne subventionieren“, betont Scharff und fordert einen „gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro als absolute Lohnuntergrenze“.
Arbeit muss Existenz sichernd vergütet werden. Die Bundesregierung unterstützt jedoch mit ihrer aktuellen Politik die Ausweitung des Niedriglohnsektors. 1,3 Millionen Erwerbstätige verdienen so wenig, dass sie ihr Einkommen durch Leistungen der Grundsicherung aufstocken müssen. Derzeit ist ein Fünftel aller Beschäftigten im Niedriglohnsektor tätig. Der Anstieg der Minijobber in Deutschland auf 7,3 Millionen zeigt zudem, dass viele Menschen mehreren Jobs nachgehen müssen, um finanziell über die Runden kommen zu können. „Ein gesetzlicher Mindestlohn würde diese Entwicklung endlich stoppen“, erklärt Scharff abschließend.