Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Endlich Taten statt Hochglanzkampagnen um Lohngefälle Frau-Mann zu beenden
Die grüne Europaabgeordnete Franziska Brantner zum internationalen Frauenrechtstag am Montag, 8. März, und zur am Freitag vorgestellten Frauen-Charta der EU-Kommission.
Von „alarmierenden Zahlen beim Lohngefälle zwischen Männern und Frauen“ spricht die grüne Europaabgeordnete Franziska Brantner aus der Metropolregion Rhein-Neckar.Im Vorfeld des Internationalen Frauenrechtstages am Montag, 8. März, hat die EU-Kommission ihre Frauen-Charta vorgestellt und auch ein Maßnahmenpaket zur Verringerung des Lohngefälles präsentiert.
Unter anderem war dabei zu Tage getreten, dass in Deutschland die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern immer weiter auseinander klafft. Der Unterschied im Bruttolohn pro Stunde betrug zwischen Frauen und Männern 2008 23,2 Prozent, zwei Jahre zuvor waren es noch 22,7 Prozent. Das heißt im Klartext, die Kluft öffnet sich immer weiter. Deutlich schlechter sind nur noch Estland mit 30,3 und Tschechien mit 26,2 Prozent. Zum Vergleich, in Italien sind es 4,9 in Slowenien 8,5 Prozent.
Dazu sagte Franziska Brantner, Mitglied des Ausschusses Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter (FEMM): „Ich begrüße ausdrücklich die Initiative der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Viviane Reding, die Gleichstellung von Mann und Frau innerhalb der EU in den nächsten fünf Jahren fördern zu wollen. Das derzeitige Lohngefälle von 18 Prozent im europäischen Durchschnitt ist nicht länger akzeptabel. Zumal es sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten so gut wie gar nicht verringert hat. Ich fordere die Kommission und insbesondere die Kommissarin dazu auf, konkrete rechtliche Schritte zur Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere zur Lohngleichheit zu initiieren. „Wir brauchen keine weiteren Hochglanzbroschürenkampagnen, Benchmarking oder gemeinsame Leitlinien, sondern müssen durch Gesetzesinitiativen endlich für Umsetzung sorgen. Viviane Reding muss hier nun agieren! Betroffene Worte allein helfen nicht weiter. Sonst bleiben alle Bemühungen purer Aktionismus“, so Brantner.
Sie sieht sich damit einig mit der Mehrheit der Europäer. Über 80 Prozent von ihnen, so ergab die ebenfalls am Freitag veröffentlichte Eurobarometer-Umfrage, würden Sofortmaßnahmen zur Verringerung dieser Ungerechtigkeit begrüßen. “Weitherhin“, so die 30-jährige Abgeordnete abschließend, „fordere ich ein schärferes Vorgehen gegen Gewalt gegen Frauen. Auch dieses Thema ist längst noch nicht vom Tisch“.