Worms/ Metropolregion Rhein-Neckar / Wohnungsbau GmbH baut im Auftrag der Stadt KiTa für 7 Gruppen und 105 Plätze
Nach einvernehmlicher Erörterung im Ältestenrat und positiver baufachlicher Prüfung hat Oberbürgermeister Michael Kissel die städtische Wohnungsbau GmbH mit dem Neubau einer 7-gruppigen Kindertagesstätte in der Gibichstraße beauftragt. Damit will die Stadt ihrem gesetzlichen Auftrag näher kommen, den Bedarf an U 3-KiTa-Plätzen für unter Dreijährige zu decken. Der Neubau wird auf einem Grundstück der Wohnungsbau GmbH nach Plänen des Osthofener Architekten Jörg E. Deibert errichtet und ist mit Baukosten von rund 4,632 Millionen Euro kalkuliert. OB Kissel erwartet dazu einen Landeszuschuss in Höhe von 581.000 Euro.
Ausgangspunkt für dieses Großprojekt ist die Kindertagesstättenbedarfsplanung 2014 und eine ergänzende Elternbefragung. Danach muss die Stadt eine durch Bundes- und Landesrecht vorgegebene Versorgungsquote für die unter 3-jährigen Kinder von 31 Prozent erfüllen. OB Kissel erinnert dabei an die seitherigen Anstrengungen der Stadt zur Erfüllung dieses gesetzlichen Anspruchs: Seit 2005 habe man im Zusammenwirken mit den freien und kirchlichen Trägern und in städtischen Einrichtungen die Zahl der U 3-Plätze von damals 65 auf inzwischen 428 Plätze gesteigert. Momentan werden durch eine Reihe weiterer Maßnahmen 58 weitere U 3-Plätze geschaffen. Dennoch besteht ein statistischer Fehlbedarf von rund 190 Plätzen für unter Dreijährige. „Unsere bisherigen Investitionen bewegen sich deutlich im Millionenbereich“, erklärt Michael Kissel.
Den größten Bedarf gibt es nach den aktuellen Erkenntnissen im innerstädtischen Bereich. Bei einer Versorgungsquote von gerade mal 10 Prozent leben hier 36 Prozent aller Wormser Kinder unter drei Jahren. „Dementsprechend ist hier das größte Defizit, das wir reduzieren müssen“, so OB Kissel.
Nachdem die lange verfolgte Überlegung, auf dem Parkplatzgelände am Fischmarkt ein KiTa- und Verwaltungsgebäude zu errichten, aus finanziellen, städtebaulichen und vergaberechtlichen Gründen derzeit nicht weiter verfolgt werden kann, hat sich die Stadt für das Angebot der Wohnungsbau GmbH entschieden, auf deren rund 2.200 qm großem Grundstück die dringend notwendige Kindertagesstätte bauen zu lassen. Die dort noch befindlichen drei Wohngebäude sind marode und nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll zu sanieren und werden abgerissen. Stattdessen soll dort nun ein kompaktes KiTa-Gebäude nach einer einvernehmlich abgestimmten Planung errichtet werden. „Mit diesem Neubau steigern wir die Versorgungsquote auf 24 Prozent“, erklärt Oberbürgermeister Michael Kissel.
Der Neubau beinhaltet folgende Angebotsformen:
• 7 Gruppen in kleiner Altersmischung (von insgesamt 105 Plätzen sind 49 Plätze für Kinder unter drei Jahren)
• 84 Ganztagsplätze
• Integration eines Familienunterstützenden Gesamtkonzeptes, um auf besondere Bedarfe der Familien im Einzugsgebiet mit speziellen Angeboten eingehen zu können (z.B. Sprachförderung, Hilfen in prekären Lebenslagen)
„Der zweigeschossige Neubau ist nach den Prinzipien einer hohen Funktionalität und optimierter Betriebs- und Unterhaltungskosten konzipiert und beinhaltet alle erforderlichen Gruppen- und Funktionsräume“, erläutert OB Kissel das mit den Fachdienststellen der städtischen Bau- und Sozialverwaltung eng abgestimmte Konzept. Inzwischen ist auch die Bauvoranfrage positiv beschieden. Neben den mit rund 4,6 Mio. Euro kalkulierten Baukosten sind seitens der Stadt nochmals rund 350.000 Euro für Möblierung, Ausstattung und die Gestaltung des Außengeländes aufzubringen. Die Bauzeit ist mit rund 15 Monaten kalkuliert.
Die Wohnungsbau GmbH übernimmt die Bauherrenfunktion und wird mit der Stadt einen Mietvertrag schließen. „Beim Land werden wir die nach den geltenden Förderrichtlinien höchstmögliche Bezuschussung in Höhe von 581.000 Euro beantragen. Den Löwenanteil müssen wir allerdings selbst finanzieren, wobei die Belastung durch die Finanzierung über die mit der Wohnungsbau zu vereinbarende Miete für den Haushalt erträglich sein wird“, ist OB Kissel überzeugt. Für den Fall günstiger haushaltspolitischer Rahmenbedingungen will sich die Stadt dennoch eine Kaufoption sichern.
„Mit diesem Projekt kommen wir unserem gesetzlichen Auftrag und unserem Ziel, eine familienfreundliche Stadt zu sein, ein gutes Stück näher“, freut sich Oberbürgermeister Michael Kissel über die gute Kooperation mit der städtischen Tochtergesellschaft.