Ludwigshafen / Metropolregion Rhein-Neckar – Zwei Frauen berichten von ihrer Überzeugung und werben für respektvolle Debatte
Um kein anderes Kleidungsstück drehen sich öffentliche Debatten so sehr wie um das Kopftuch muslimischer Frauen. Für die Einen ist es Zeichen der Unfreiheit, für die Anderen notwendiger Ausdruck der Rechtgläubigkeit. Hinter dem Streit verschwinden jedoch oft die interessanten und vielschichtigen Ansichten von Frauen, die das Kopftuch aus Überzeugung tragen oder es ablegen.
In einer Abendveranstaltung im Heinrich Pesch Haus, Katholische Akademie Rhein-Neckar, erzählen zwei Frauen sehr persönlich von ihrer Haltung gegenüber dem Kopftuch. Der Vortrag ist überschrieben mit dem Titel „Darunter steckt ein eigener Kopf!“ und findet am Freitag, 13.03.2009 ab 19.30 Uhr im Heinrich Pesch Haus, Frankenthaler Straße 229, statt.
Emel Zeynelabidin wird berichten, warum sie nach über 30 Jahren das Kopftuch abgelegt hat. Sie ist noch immer gläubige Muslimin, die von sich sagt, sie wolle anders leben, eigenverantwortlich, und sie wollte nicht länger die „Fremde“ und die „Andere“ in ihrem Umfeld sein. Gegen ein Kopftuchverbot ist sie dennoch. Hasibe Özaslan dagegen hat sich als erwachsene Frau dafür entschieden, das Kopftuch zu tragen. Für sie persönlich habe das Tuch etwas Befreiendes, sie sieht sich damit weniger als „Objekt Frau“. Sie spricht sich dafür aus, dass Frauen selbst entscheiden, ob das Kopftuch für sie die richtige Lösung ist.
Ziel der offenen Abendveranstaltung ist es, vor dem Hintergrund der beiden unterschiedlichen Biografien ein respektvolles Umfeld zu schaffen, in dem Frauen ihre eigenen Lebensentwürfe verwirklichen können. Um Anmeldung unter Tel. 0621-5999-175 wird gebeten. (brid).
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