Mannheim / Ludwigshafen am Rhein / Frankenthal / Stuttgart / Metropolregion Rhein-Neckar – Tiere sind keine Ware: Eine PETA-Aktivistin hat heute drei Tiere verkaufende Filialen der Gartencenterkette Dehner in der Metropolregion Rhein-Neckar gestürmt. Mit einem Megafon forderte die Unterstützerin in Mannheim, Ludwigshafen und Frankenthal lautstark ein sofortiges Ende des Tierverkaufs. In einer Rede informierte sie die Kunden des Unternehmens über die erschütternden Zustände in den Zuchtanlagen, aus denen auch Dehner Kleintiere bezieht. Mitarbeitende verwiesen die PETA-Aktivistin jeweils der Filialen. In Mannheim erteilte ihr ein Mitarbeiter ein mündliches Hausverbot. Ein Mitarbeiter in Ludwigshafen versuchte, einen Zettel sowie das Megaphon aus den Händen der Aktiven zu entwenden. In Frankenthal riss ein Mitarbeiter den Zettel aus der Hand der Aktivistin und führte sie zum Ausgang. Zudem wurde die filmende Person am kurzzeitig am Verlassen der Filiale gehindert.
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„Tiere sind keine Ware – doch bei Dehner werden sie genau so behandelt. Hinter jedem Kaninchen oder Meerschweinchen, das in den Filialen im Käfig sitzt, steckt unsägliches Leid“, so Noemi Salewski, Aktionskoordinatorin bei PETA. „In den Zuchtanlagen leiden und sterben massenhaft Kleintiere im Dauerstress, bevor sie überhaupt in den Verkauf kommen. Dehner muss endlich Verantwortung übernehmen und den Handel mit Kleintieren beenden.“
Ende 2022 veröffentlichte PETA Videomaterial über die schockierenden Zustände in Massenzuchtanlagen für Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster. Aus diesen Anlagen beziehen bekannte Baumärkte, Gartencenter und Zoohandelsketten Tiere für den Verkauf in ihren Filialen – darunter auch die Gartencenterkette Dehner. Aufnahmen der Dehner-Zulieferer sowie Handelsbelege zeigen, wie rücksichtslos die Tiere von dem Unternehmen ausgebeutet werden. Der „Einkauf“ der Tiere wird deutschlandweit zentral geregelt. Die Tierrechtsorganisation hat die Verantwortlichen bereits kontaktiert. Trotz klarer Verstöße gegen den Tierschutz will Dehner den Verkauf der Tiere fortführen.
Regelmäßig kranke und tote Tiere zu den Filialen geliefert
Der Tierrechtsorganisation liegen Belege vor, die zeigen, dass regelmäßig kranke und tote Tiere an Dehner-Filialen geliefert werden. Statt die Geschäftsverbindung mit dem Tierlieferanten zu stoppen, wurden die „Lieferungen“ lediglich reklamiert. Um Dehner zu einem Ausstieg aus dem Tierhandel zu bewegen, plant PETA weitere Protestaktionen an anderen Standorten.
Leere Versprechen nach Rechercheveröffentlichung 2015
Bereits 2015 veröffentlichte die Organisation Aufnahmen aus Massenzuchtbetrieben, die bekannte deutsche Zoohandelsketten und Baumärkte mit Tieren belieferten. Schon damals wurden die Zustände offengelegt: Fäkalien zentimeterhoch in den engen Käfigen, verwesende Tierleichen und keine Rückzugsmöglichkeiten. Häufig waren schwere Verhaltensstörungen und Kannibalismus unter den Tieren zu beobachten. Stark vernachlässigt erkrankten und starben viele von ihnen schon in den Zuchtanlagen. In zahlreichen Gesprächen in den Folgejahren sicherten die betroffenen Unternehmen zu, solches Leid künftig durch Maßnahmen und neue Standards auszuschließen. Die Recherche von 2022 zeigt, dass sich sieben Jahre später zum Wohl der Tiere nichts geändert hat. Dennoch kooperieren Dehner und andere große Unternehmen weiterhin mit profitorientierten und skrupellosen Lieferanten, statt den Verkauf zu beenden.
Adoptieren statt kaufen
In deutschen Haushalten leben rund 34 Millionen Kleinsäuger, Hunde, Katzen und Vögel. Um die Nachfrage zu bedienen, „produzieren“ Züchterinnen und Züchter am laufenden Band „Nachschub“. Gleichzeitig warten in Deutschland jährlich Hunderttausende nicht mehr gewollte Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Monaten einen Aufnahmestopp verhängt. PETA appelliert daher an alle Menschen, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu schenken.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.
Quelle: PETA
Zuletzt aktualisiert am 4. November 2025, 22:56


































