Speyer / Metropolregion Rhein-Neckar – Tagebuch aus Gaza: Der Bericht einer Kinderpsychologin über Verlust, Traumata und Hoffnung
Lesung und Gespräch mit Katrin Glatz Brubakk
Globale Konflikte wirken sich unmittelbar auf unsere lokale Gemeinschaft aus und schüren schmerzhafte Ressentiments: Antisemitismus, antimuslimischer und antipalästinensischer Rassismus sowie transgenerationale Traumata stehen mit dem akuten Weltschmerz in Wechselwirkung und drohen, unsere Gesellschaft zu spalten.
Die Steuerungsgruppe „Speyer ohne Rassismus – Speyer mit Courage“ lädt mit der Veranstaltungsreihe „Frieden im Nahen Osten“ ein, einen dringend benötigten Raum der Begegnung zu schaffen. Wir bieten Platz für die vielschichtigen Betroffenheitsperspektiven, um sich bei Empathie und Menschenrechten zu treffen.
Nach dem Startschuss im Jahr 2013 und der erfolgreichen Titelübergabe 2015 trägt unser Speyer als erste Stadt in Rheinland-Pfalz und elfte bundesweit den Titel „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“. Die Steuerungsgruppe, getragen durch SOR- SMC Schulen, Vereine und Institutionen, die eine antidiskriminierende Haltung in ihren jeweiligen Handlungsfeldern verkörpern, blicken stolz auf die Auszeichnung am Rathaus, die uns zugleich mahnt diese Errungenschaft in das Heute zu tragen. Das Herzstück des Projektes, die Antidiskriminierungsagenda, eine Selbstverpflichtung des Stadtrates zur Antidiskriminierung wurde neulich vom neuen Stadtrat hitzig diskutiert. Die Steuerungsgruppe macht anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens nach Corona ein Comeback.
Der Auftakt: Ein Blick in die Psyche der Kinder von Gaza
Den Auftakt bildet die Lesung mit Katrin Glatz Brubakk, deutsch-norwegische Kinderpsychotherapeutin und Leiterin der Aktivitäten im Bereich psychische Gesundheit bei Ärzte ohne Grenzen (MSF). Sie schildert aus ihrem eigens verfassten Tagebuch die Erfahrungen, die sie im Herbst 2024 während ihres Einsatzes im Nasser-Krankenhaus in Khan Younis im Süden des Gazastreifens machte.
„Ich habe den Klang des Krieges gehört. Nicht in Form von Bombenexplosionen, sondern als schmerzhafte Angstschreie traumatisierter Kinder. Schreie, die so durchdringend sind, dass sie den gesamten Schmerz Gazas verkörpern.“
Die Expertin für Traumata gibt tiefe Einblicke in die psychologischen Auswirkungen des Krieges auf Kinder. Sie beleuchtet den unvorstellbaren Stress, die Ängste und den Verlust, unter denen die Menschen leben – aber auch die unglaubliche Resilienz und den Zusammenhalt – insbesondere dabei, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Im Anschluss diskutieren wir darüber, wie sich der Nahostkonflikt lokal in Form von Antisemitismus, antimuslimischem und antipalästinensischem Rassismus sowie transgenerationalem Traumata auswirkt, und wie man diesen friedlich begegnen kann.
Ihr Buch „Tagebuch aus Gaza. Der Bericht einer Kinderpsychologin über Verlust, Traumata und Hoffnung“ ist am 29.09.2025 im Westend Verlag erschienen.
Katrin Glatz Brubakk hat sich auf Traumata spezialisiert und ist eine der profiliertesten Verfechterinnen der Rechte von Flüchtlingen. Sie hat auch in der deutschen Presse mehrmals über Ihre Erfahrungen in Geflüchtetenlager Moria gesprochen und ist zuletzt bei Markus Lanz aufgetreten.
Details zur Veranstaltung
* Was: Zehnjähriges Bestehen von „Speyer ohne Rassismus – Speyer mit Courage“ und Auftaktveranstaltung „Tagebuch aus Gaza: Der Bericht einer Kinderpsychologin über Verlust, Traumata und Hoffnung“
* Wer: Katrin Glatz Brubakk (Kinderpsychologin und Autorin)
* Wann: Donnerstag, 16.10.2025 um 18:30 Uhr
* Wo: Brilliant Spaces Speyer – Haus Trinitatis, Johannesstraße 6A, Speyer
* Eintritt auf Spendenbasis – Anmeldung gebeten: sorsmc@posteo.de
Quelle: „Speyer ohne Rassismus – Speyer mit Courage“
Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2025, 14:24


































