Heidelberg / Rhein-neckar-Kreis / Metropolregion Rhein-Neckar – Gleich mehrere Werkstätten der Johannes-Diakonie haben sich am Aktionstag „Schichtwechsel“ beteiligt. Dabei tauschen Beschäftigte von Werkstätten für Menschen mit Behinderung ihren Arbeitsplatz mit Personen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. Das Ziel ist, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen und einen Beitrag zu einer inklusiven Arbeitswelt zu leisten. Angestoßen und organisiert wird die Aktion jährlich über die Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM). Mit rund 370 teilnehmenden Werkstätten und insgesamt 4800 Beteiligten verzeichnete der Aktionstag „Schichtwechsel“ eine Rekordbeteiligung.
„Ich bin einfach gespannt, was mich erwartet“, so startete Dr. Nicole Lamm-Hanel in ihren „Schichtwechsel“. An normalen Arbeitstagen beschäftigt sich die Referentin im baden-württembergischen Kultusministerium mit Fragen der frühkindlichen und schulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Teilhabebedarfen. Dafür pendelt sie fast täglich aus dem Heidelberger Umland nach Stuttgart. Beim Aktionstag genügte der kurze Abstecher nach Heidelberg in die „Rhein-Neckar-Werkstätten“, wo Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Arbeit und Unterstützung bekommen. Dort fand Lamm-Hanel in Clara Da Gracia Ribeiro für einen Tag eine hilfsbereite Kollegin, die sie am Empfang schnell in ihre tägliche Routine einarbeitete.
Dr. Claudia Zonta, zuständige Geschäftsbereichsleiterin der Johannes-Diakonie, freut sich, dass außer den Rhein-Neckar-Werkstätten auch Werkstätten der Johannes-Diakonie in Mosbach, Buchen, Schwarzach und Lahr sich aktiv am Aktionstag beteiligt haben. „Es gibt in der Arbeitswelt noch zu viele Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung“, erklärt Zonta, die auch Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen ist. Der „Schichtwechsel“ sei gut geeignet Vorurteile abzubauen. „Zugleich wollen wir als Werkstätten mit unserer Teilnahme deutlich machen: Wir treten ein für Teilhabe am Arbeitsleben.“
Für Dr. Nicole Lamm-Hanel hat sich der Tag gelohnt. Auch wenn der Sonderpädagogin der Arbeitsort Werkstätten nicht fremd sind, bekam sie durch die Arbeit mit Clara Da Gracia Ribeiro jede Menge persönlicher Eindrücke und Erfahrungen vermittelt. Letztere schaut nun gespannt dem 11. November entgegen. Denn dann wird sie ihre „Schichtwechsel“-Kollegin an deren Arbeitsplatz im Kultusministerium besuchen. „Ich stelle mir dort alles sehr groß vor“, sagt sie und ist ebenfalls „einfach gespannt“.
Bild: Einen besonderen Schichtwechsel erlebte Dr. Nicole Lamm-Hanel (r.): Sie arbeitete einen Tag lang mit Clara Da Gracia Ribeiro in den Rhein-Neckar-Werkstätten. Foto: Andreas Lang
Quelle: Johannes-Diakonie Mosbach
Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2025, 14:35



































