
Sinsheim/Metropolregion Rhein-Neckar – Bereits im September 2018 beschloss der Gemeinderat die Sanierung der Kraichgau-Realschule.
Nun wurde das generalsanierte Gebäude am 26. September mit einem offiziellen Festakt feierlich
eingeweiht. Bereits zwei Wochen zuvor hatte der Unterricht hier bereits begonnen.
Im vollbesetzten Musiksaal der Schule führten die beiden Zehntklässler Yasin Akseven und Justin
Hildebrandt durch das Programm. Mit den Worten „Drei Jahre haben wir auf diesen Tag gewartet“
begrüßten sie die Gäste und fügten augenzwinkernd hinzu, dass Schulleiter Holger Gutwald-
Rondot in dieser Zeit mitunter das ein oder andere graue Haar mehr gewachsen sei.
Wie herausfordernd sich die Zeit der Sanierung mit Unterricht in Containern und Ausweichräumen
am Wilhelmi-Gymnasium gestaltet haben, ist allen Projektbeteiligten bewusst. In diesem Sinne
zollte Oberbürgermeister Siesing in seiner Rede Respekt vor dem, was die Schulgemeinschaft in
dieser Zeit geleistet hat und dankte allen für ihre Beteiligung und ihr Verständnis.
„Die Sanierung der Kraichgau Realschule ist eines der wichtigsten städtischen Projekte der letzten
Jahre“, betonte er. „Wir feiern heute nicht nur das Ende einer Baustelle, sondern auch den Anfang
eines neuen Kapitels: Eine Schule, die ihre Wurzeln ehrt und mit klarem Blick nach vorne zeigt,
was zeitgemäße Bildung bedeutet.“
Gutwald-Rondot führte in unterhaltsamer Weise durch die Geschichte der Sanierung von ersten
Vorgesprächen über den Gemeinderatsbeschluss bis zum Tag der Einweihung. Insbesondere mit
Beginn der Coronakrise und den damit einhergehenden Schulschließungen habe man besorgt auf
das geplante Projekt geblickt. „Dann kam 2021 die Förderzusage der Dietmar Hopp Stiftung.“ Die
Dietmar Hopp Stiftung fördert die Sanierung mit fünf Millionen Euro.
Siesing und Gutwald-Rondot dankten der Dietmar Hopp Stiftung von Herzen: „Mit der Spende
unterstreicht die Stiftung ein weiteres Mal ihre hohe Wertschätzung für die Bildung sowie die enge
Verbundenheit ihres Gründers Dietmar Hopp zu seiner Heimat Sinsheim.“
Uta Mielisch, Referentin für Bildung der Dietmar Hopp Stiftung, übergab der Schule das offizielle
Förderschild und richtete die herzlichsten Grüße der Stiftung und ihres Gründers Dietmar Hopp
aus.
Rund 22 Millionen Euro hat die Stadt Sinsheim in die Sanierung investiert. Die Höhe der
Zuschüsse beläuft sich einschließlich der Spende der Dietmar Hopp Stiftung auf 8,3 Millionen
Euro.
„Mein ausdrücklicher Dank gilt auch dem ehemaligen ebenso wie dem aktuellen Gemeinderat, der
das Projekt von Anfang an unterstützt hat, meinem geschätzten Amtsvorgänger Jörg Albrecht, der
die Sanierung stets aktiv vorangetrieben hat, unserem ehemaligen Baudezernenten Tobias
Schutz, unserem Ersten Bürgermeister Bernd Kippenhan, unter dessen Leitung die Bauarbeiten
abgeschlossen wurden und die letzten Restarbeiten ausgeführt werden, Dezernatsleiter Ulrich
Landwehr und allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, projektbeteiligten Planern, Architekten und
Ingenieuren“, betonte Siesing.
Einer, der das Projekt über viele Jahre begleitet hat, ist Architekt Manfred Michel. Inzwischen ist er
im Ruhestand. Beim Festakt führte er in anschaulicher Weise aus, welchen Herausforderungen
man sich bei der Planung gegenübersah. Die Kraichgau-Realschule als eine der größten
Realschulen Baden-Württembergs war ein klassischer 70er-Jahre-Bau, der über die Jahre durch
Zusatzbauten an Klarheit und Struktur verloren habe. „Ziel der Sanierung war es, aus dem
Bestehenden eine funktionierende Schule zu machen, in die Schüler und Lehrer gerne gehen.“
Dabei sei es nicht um spektakuläre Architekturlösungen gegangen. Vielmehr habe man
pragmatische, klare und ansehnliche Lösungen gefunden, um die Anforderungen an Brandschutz
und Barrierefreiheit umzusetzen. Sporthalle und Mensa sind nun barrierefrei und – sobald die
letzten Bauzäune entfallen – direkt erreichbar. Es gibt Platz für einen Schulgarten. Die geräumigen
Flure sind pädagogisch nutzbar.
Die Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein, Jan-Peter Röderer und Dr. Albrecht Schütte
fanden in ihren Ansprachen lobende Worte für die gelungene Sanierung und betonten den Wert
der Gemeinschaft und von Bildung als Grundstein für Demokratie, denn diese lebe von
Engagement und Wachsamkeit. „Es ist wichtig, sichtbar zu machen, dass in Bildung investiert
wird“, führte Schütte aus. „Wir sehen hier, dass sich dieses Engagement lohnt.“
Musikalisch umrahmt wurde der Vormittag durch Beiträge des Chors der Kraichgau-Realschule
Chorleiterin Heike Witt ursprünglich für die Heimattage 2020 komponiert hatte, die aus bekannten
Gründen ausfallen mussten.
Die katholische Schuldekanin Jutta Stier sprach die Segensworte für das neue Gebäude und
überreichte – auch im Namen der evangelischen Schuldekanin Dr. Silke Dangel – einen
Olivenbaum, der künftig in der Schule eine neue Heimat findet.
Der Festakt fand seinen Abschluss mit dem symbolischen Durchtrennen eines roten Bandes vor
dem Haupteingang des Schulgebäudes. Anschließend stiegen zahlreiche Luftballons in den
Himmel über der Schule auf, darunter drei große goldene Ballons in Form der Buchstaben K, R
und S.
Bildunterschrift: Im Anschluss an den Festakt wurden zur Einweihung symbolisch das Band
zerschnitten und zahlreiche Luftballons in den Himmel entlassen.
Quelle: Stadt Sinsheim
Zuletzt aktualisiert am 28. September 2025, 20:59

































