
Landau/Metropolregion Rhein-Neckar – Während eines gemeinsamen Arbeitstreffens sind im Zoo Landau in der Pfalz jetzt
die Ergebnisse der diesjährigen Aufzucht und Auswilderungen von Kiebitzen
präsentiert und diskutiert worden.
Dabei gab es eine erste erfreulich positive Bilanz
der letztjährigen Auswilderungen. Beobachtungen belegen, dass eine größere Zahl
der im letzten Jahr ausgewilderten Tiere zurückkehrte, sich verpaarte und brütete.
Das Kiebitzprojekt der GNOR setzt sich seit 2020 für das Überleben der einst
häufigen und weithin bekannten Feldvogelart in Rheinland-Pfalz ein.

Das Artenschutzprojekt umfasst seit letztem Jahr zudem eine gemeinsame Maßnahme
mit dem Zoo Landau. Hier entstand, gefördert durch Mittel aus der Aktion Grün des
rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, eine Kunstbrut- und Aufzuchtstation für
Kiebitze. Ziel ist es dabei, im Zoo erbrütete und aufgezogenen Kiebitze in zwei
Auswilderungsbiotopen in der Vorderpfalz auszuwildern und so die kleinen
verbliebenen Restpopulationen vor Ort zu stützen.
Seit 2024 wurden, mit behördlicher Genehmigung, über 150 Kiebitzeier aus der
Natur an den Zoo Landau übergeben. Die geborgenen Eier entstammten entweder
aus verlassenen Nestern oder solchen, die in unmittelbarer Gefahr waren, zerstört zu
werden. Nach 26 Tagen im Brutschrank schlüpften die „Pulli“ – der Fachbegriff für
Kiebitzküken – und wurden für mehrere Wochen im Zoo intensiv und fachgerecht
versorgt. Mit mindestens drei Wochen wurden die Jungkiebitze zur Eingewöhnung in
speziell dafür eingerichtete Volieren in den Auswilderungshabitaten überführt und
dort bis zum Erlangen der vollen Flugfähigkeit weiter betreut. Schließlich wurden sie
in die Natur entlassen und dabei über mehrere Tage intensiv beobachtet und
kontrolliert.
„Für die große Unterstützung der vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Beteiligten
bedanken wir uns besonders herzlich!“ betont die Präsidentin der GNOR, Dr. Andrea
Tappert. „Mit ihrer Hilfe konnten im Jahr 2025 nun 50 weitere Kiebitze zunächst den
Süden von Rheinland-Pfalz erkunden, bevor sie sich auf den nicht ungefährlichen
Winterzug in südliche Gefilde aufmachen werden.“

„In diesem Jahr konnten die ersten Rückkehrer aus der Auswilderung im Jahr 2024
festgestellt werden,“ freut sich Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. Zur
Wiedererkennung wurden an den Beinen jedes ausgewilderten Vogels Ringe und
eine mit einem Buchstabencode beschriftete, gut sichtbare kleine „Flagge“
angebracht. Dadurch konnten 16 verschiedene zurückgekehrte Individuen anhand
der Zahlenkombinationen sicher identifiziert werden. Wie sich zeigte, hat mindestens
ein Drittel der 47 im Jahr 2024 ausgewilderten Kiebitze den ersten Winter überlebt.
Ein Erfolg, der selbst die Optimisten unter den Vogelschützern überraschte.
Besonders erfreulich ist, dass einige der im Zoo erbrüteten, zurückgekehrten Kiebitze
sogar schon am diesjährigen Brutgeschäft teilgenommen haben! Mit diesen ersten
Ergebnissen ist die Hoffnung auf ein langfristiges Anwachsen der rheinland-
pfälzischen Kiebitzpopulation verbunden, wozu es aber zudem gelingen muss, die für
den Kiebitz geeigneten Lebensräume zu erhalten und auszuweiten.
Bilder (Quelle: GNOR)
Quelle: Zoo Landau
Zuletzt aktualisiert am 4. September 2025, 22:23



































