Frankenthal/Metropolregion Rhein-Neckar – Was hat eine Ansicht des Speyerer Tors aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Verzierung von Waffen im ausgehenden Mittelalter zu tun? Auf den ersten Blick vermutlich
nicht besonders viel. Doch die für die Grafik, die im Juli als „Objekt des Monats“ in der
Frankenthaler Stadtbücherei zu sehen ist, verwendete Drucktechnik hat ihre Ursprünge in
den Werkstätten von Gold- und Waffenschmieden. Die Radierung, deren Name sich vom
dem lateinischen Wort für „kratzen“ ableitet, entstand um 1500. Am Mittwoch, 2. Juli, um 16
Uhr stellt das Team des Erkenbert-Museums Frankenthal (Pfalz) im „Gespräch zum Objekt
des Monats“ in der Stadtbücherei Wissenswertes zum Objekt vor und lädt Gäste zum
Mitreden ein. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mehr zum Objekt
Sie galt als einfache und besonders kostengünstige Reproduktionstechnik, die sich
insbesondere durch die feine und präzise Linienführung sowie den an Handzeichnungen
erinnernden Charakter auszeichnet und die Experimentierfreude vieler Kunstschaffender
anregte. Dass die Radierung bis in die heutige Zeit beliebt ist, zeigt die Ansicht des Speyerer
Tors von Rudi Müllers (1895-1972). Dieser griff auf die kostengünstige Reproduktionstechnik
zurück, um unter anderem Stadtansichten in großer Auflage herzustellen und an Touristen
zu verkaufen. Hierzu könnte auch die kolorierte Radierung des Speyerer Tors, einem der
Wahrzeichen Frankenthals, zählen, die vermutlich in den 1950er oder 1960er Jahren
entstand, nachdem das ehemalige Stadttor für den Autoverkehr gesperrt wurde.
Mehr zum Projekt
Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums Frankenthal
(Pfalz) und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in
einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die
derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das
Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto
„Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben. Mehr unter
www.frankenthal.de/erkenbert-museum.
Quelle: Stadt Frankenthal (Pfalz)