Speyer/Metropolrgion Rhein-Neckar. 320 Seiten, 23 Sprachen und unzählige Namen, persönliche Worte, gute Wünsche und Zeichnungen – rund zwei Wochen lang lag im Speyerer Dom ein Kondolenzbuch für den am 21. April verstorbenen Papst Franziskus aus. Gläubige aus aller Welt kamen dort zusammen, um Franziskus zu gedenken und innezuhalten. Viele waren extra angereist, um bewusst im Dom Abschied zu nehmen und ihre Wertschätzung für Franziskus zum Ausdruck zu bringen. Es entstanden zahlreiche Gespräche in Erinnerung an einen besonderen Papst, und das ein oder andere Mal bildete sich sogar eine Warteschlange. „Ein Vorbild an Bescheidenheit und Menschenfreundlichkeit” heißt es an einer Stelle im Buch, „Du hast begriffen, wozu die Kirche da zu sein hat!!” an einer anderen. „An die Ränder der Gesellschaft zu gehen und ein Zeichen der Hoffnung zu setzen – das waren zentrale Motive deines Pontifikates.” Ganze Schulklassen haben ihre Namen hinterlassen und es gibt viele Zeichnungen von Kreuzen, Rosen, Vögeln, Herzen und Jesus. „Der beste Papst aller Zeiten: authentisch und den Menschen zugewandt”, schreibt ein Gläubiger, und viele betiteln den verstorbenen Papst als „sehr sympathisch”, „nett und toll”, „super”, „Role Model” (= Vorbild) oder als „Visionär”. Er sei ein Papst „für Alle” gewesen, mit „sehr klarer Botschaft”, der „neue Wege versucht” und „neue Perspektiven in der Kirche” geschaffen habe. „Ein Papst der Herzen und immer nah am Menschen!”
Die wohl häufigsten Worte sind aber „Ruhe in Frieden” und „Danke”. „Danke für alles. Für Dein Lächeln, für Deine Güte. Du warst wie ein Kristall, durch den die Liebe und die Zärtlichkeit unseres barmherzigen Gottes in die Welt gestrahlt hat.” Die Gläubigen danken Papst Franziskus für seine Menschlichkeit, seinen Einsatz für Natur und Umwelt, seine Herzlichkeit, seine Friedensbemühungen, die Veränderungen in der Kirche oder seinen Einsatz für die Ausgegrenzten und die Menschen am Rande. „Du hast Liebe hinterlassen – danke!” Im Kondolenzbuch finden sich aber nicht nur deutsche Botschaften. Es gibt Texte in insgesamt 23 Sprachen, von Italienisch, Spanisch oder Französisch über Polnisch, Finnisch oder Rumänisch bis hin zu Chinesisch, Arabisch oder Latein. Viele Gläubige haben das Kondolenzbuch auch genutzt, um Franziskus ihre Bitten mit auf den Weg zu geben – persönliche Wünsche um Beistand bei Krankheit, Leid und Unsicherheit. Es finden sich aber auch einige Nachrichten an den Nachfolger Petri, er solle die Wege, die Franziskus geöffnet hat, weitergehen. Das vollgeschriebene Kondolenzbuch wird in das Bistumsarchiv aufgenommen, wo auch schon das Kondolenzbuch zum Tod von Papst Benedikt XVI. ist.
