Mannheim / Metropolregion Rhein-Neckar(red/ak) – Am Sonntag, 18. Mai, ist die Ausstellung GEGEN DAS VERGESSEN des Fotografen, Filmemachers und UNESCO Artist for Peace Luigi Toscano erfolgreich zu Ende gegangen. Über drei Wochen lang waren 60 eindrucksvolle großformatige Porträts von Überlebenden der NS-Verfolgung rund um den Mannheimer Wasserturm zu sehen. Weitere acht Porträts wurden vor dem MARCHIVUM – Haus der Stadtgeschichte gezeigt. Schätzungsweise haben 60.000 bis 70.000 Menschen die kostenfrei zugängliche Ausstellung während dieses Zeitraums gesehen.
„Der Tod von Margot Friedländer am 9. Mai, deren Portrait am Wasserturm zu sehen war, hat uns unmittelbar vor Augen geführt, dass das Ausstellungsprojekt GEGEN DAS VERGESSEN wichtiger denn je ist. Es gibt immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Daher ist es umso wichtiger anhand ihrer persönlichen Geschichten den Blick zurück zu wagen, um daraus Lehren für heute abzuleiten – für eine friedliche Gesellschaft und eine wehrhafte Demokratie. Luigi Toscano hat mit seiner Ausstellung ein wertvolles und lebendiges Denkmal der Erinnerungskultur geschaffen – ich danke ihm und allen an der Organisation Beteiligten, dass so viele Menschen die Möglichkeit hatten, die bewegenden Porträts in Mannheim zu sehen”, so Oberbürgermeister Christian Specht.
„Es war richtig, die Ausstellung GEGEN DAS VERGSSEN an absoluter zentraler Stelle am Wasserturm, dem Wahrzeichen Mannheims, zu zeigen. Ich war anlässlich der Ausstellung vielfach vor Ort und konnte beobachten, wie Passantinnen und Passanten innehalten, um sich mit den Erfahrungen der Holocaust-Überlebenden auseinanderzusetzen. Durch den freien Zugang im öffentlichen Raum erreichten die Porträts die Menschen unmittelbar und niederschwellig – unabhängig von Alter, Herkunft oder Sprache”, wertet Kulturbürgermeister Thorsten Riehle.
„Ich bin sehr berührt von der enormen Resonanz und die Tatsache, dass es so friedlich war ist ein großartiges Zeichen für unsere vielfältige Stadt Mannheim. Das ist einfach Heimat für mich. Mein Dank gilt der Stadt und allen Kooperationspartner*innen für die tolle Zusammenarbeit, dass alles so reibungslos geklappt hat”, erklärt Luigi Toscano.
Einen besonderen Beitrag leistete das Moll-Gymnasium Mannheim, das die Schulpatenschaft für die Ausstellung übernommen hatte. Rund 20 Schülerscouts der Oberstufe führten in zwölf Führungen über 200 Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung.
Das gesamte Programm zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor achtzig Jahren unter dem Titel „1945-2025: 80 Jahre Verantwortung für Frieden und Demokratie – Erinnern, Verstehen, Gestalten” läuft noch bis Ende Juni. Die verschiedenen Veranstaltungen blicken dabei nicht nur auf die damaligen Ereignisse zurück. Sie sind auch eine Mahnung, sich selbst zu engagieren. Vorträge, Filmvorführungen, Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie weitere Formate laden ein, sich zu informieren, zu erinnern und aktiv zu werden. Alle Veranstaltungen sind zu finden unter
www.kriegsende-mannheim.de
Die Ausstellung GEGEN DAS VERGESSEN wurde durch das Kulturamt Mannheim unterstützt. Das Gesamtveranstaltungsprogramm wurde in enger Kooperation mit dem MARCHIVUM – Haus der Stadtgeschichte erarbeitet.
Quelle: Stadt Mannheim